L'ombre de Goya par Jean-Claude Carrière
Eine Reise an die wichtigsten Orte Goyas und ein Einblick in sein nachhallendes künstlerisches Genie
Als Kunstliebhaber und Kenner Goyas führt uns der französische Drehbuchautor und Schriftsteller Jean-Claude Carrière durch sein unvergleichliches Werk. Um das Geheimnis zu lüften, unternimmt er eine letzte Reise nach Spanien, die ihn auf die Spuren des Malers zurückführt. Er knüpft Verbindungen zu Künstlern aus der Welt des Films, der Literatur und der Musik und zeigt, wie einflussreich Goyas Werk ist.
José Luis López-Linares ist ein Dokumentarfilmregisseur und -produzent. Er hat als Kameramann für Carlos Saura, Fernando Trueba und Alain Tanner gearbeitet. Seit 1994 hat er mehr als vierzig Dokumentarfilme produziert und inszeniert. Im Jahr 2005 gewann er den Goya für die beste Fotografie für den Film «Iberia» von Carlos Saura. Als er 2016 vom Madrider Prado-Museum beauftragt wurde, einen Film über Hyeronymus Bosch zu drehen, entschied sich José-Luis Lopez-Linares für den «Garten der Träume». Der Film wurde international ein grosser Erfolg.
Jean-Claude Carrière (1931-2021) war ein französischer Romanautor, Drehbuchautor und Schauspieler. Er erhielt einen Academy Award für den besten Kurzfilm für das Drehbuch zu «Heureux Anniversaire» (1963) und wurde 2014 mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet. Er wurde noch drei weitere Male für den Oscar nominiert, und zwar für «Der diskrete Charme der Bourgeoisie» (1972), «Dieses obskure Objekt der Begierde» (1977) und «Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins» (1988). Zu den Regisseuren, mit denen Carrière zusammenarbeitete, gehören Louis Malle, Volker Schlöndorff, Peter Brook, Miloš Forman und vor allem Luis Buñuel, für den und mit dem er sechs Drehbücher schrieb. Carrière lernte ihn 1963 kennen, als dieser einen französischen Co-Autor für «Diary of a Chambermaid» suchte, und ihre Zusammenarbeit und Freundschaft dauerte zwanzig Jahre.
L’ombre de Goya par Jean-Claude Carrière | Synopsis
Auf seiner letzten Reise kehrt der Drehbuchautor Jean-Claude Carriere nach Spanien zurück und spricht mit uns über den Maler Francisco de Goya, den er immer bewundert hat. Seinem Vorbild widmete Carrière den Film Goyas Geister (2006), Regie führte niemand geringes als Miloš Forman. In diesem Dokumentariflm werden sehr schnell persönliche Erinnerungen wach. Natürlich an Buñuel und den Surrealismus, aber auch daran, wie Goya die Moderne bekämpfte, und zwar nicht nur in bildlicher Hinsicht, sondern auch in Bezug auf die behandelten Themen: Kriege, Migranten, Behinderungen (Goya war taub), die «kleinen Leute» und vor allem die Stigmata einer verrückten Welt. Goya, der, wie Malraux sagte, der letzte der Klassiker und der erste der Modernen ist.
Francisco Goya (1746-1828) war Zeitzeuge einer Epoche des Wandels in der spanischen Geschichte. Sie brachte Umwälzungen in der Politik des Landes und am königlichen Hof, dem Goya diente, Veränderungen in der Gesellschaft, die Verwüstung der iberischen Halbinsel im Krieg gegen Napoleon und eine darauf folgende Zeit der politischen Instabilität. Entgegen seinem gängigen Bild eines isolierten, von Dunkelheit und Tod besessenen Künstlers war Goya ehrgeizig (daher sein Erfolg am königlichen Hof), hatte ein erfülltes Familienleben, unternahm ausgedehnte Reisen
und pflegte lebenslange Freundschaften. Seine Kunst umfasste Szenen, die vom Leben in Madrid inspiriert waren, bis hin zu Visionen von unwirklich erscheinenden Welten, von königlichen Porträts bis hin zu den Gräueltaten des Krieges. Er durchlebte grosse persönliche Schicksalsschläge, darunter den Tod von sechs Kindern und den Beginn seiner Taubheit im mittleren Alter, aber in seinen späten Jahren auch eine befreite künstlerische Erfindung, die vor allem in den Wandgemälden an den Wänden seines Landhauses zum Ausdruck kommt, die im Volksmund als «schwarze» Gemälde bekannt sind.
L’ombre de Goya par Jean-Claude Carrière | Stimmen
« L’Ombre de Goya von Jean-Claude Carrière ist eine bewegende Hommage an den Lebensweg des Drehbuchautors und stellt ein echtes Vergnügen dar. Es ist ein Privileg, von einem aussergewöhnlichen Menschen durch die Geheimnisse seines Werks begleitet zu werden.» – Fanny Agostino, Cineman |