Locarno Festival | Diner politique | Internetportale sollen zahlen.
Politische Elite trifft auf die Meinungsführer der Filmbranche.
Die Forderung der Gruppe Autoren, Regisseure und Produzenten (GARP) ist klar und unmissverständlich: Schweizer Internet-Portale sollen verpflichtet werden, wie die SRG in nationale audiovisuelle Produktionen investieren zu müssen.
Internetportale sollen zahlen
Rund 50 nationale Politiker trafen sich am 17. Diner politique der GARP mit renommierten Schweizer Filmschaffenden. Dieser Gedankenaustausch, bei dem die Entwicklung der Schweizer Kulturpolitik im Zentrum der Diskussion steht, findet traditionell im Rahmen des Festivals Locarno statt. Thema der 17. Ausgabe: «Internet-Portale fahren dank der Verbreitung von Filmen und Serien hohe Profite ein. Darum müssen sie einen Teil ihrer Einnahmen in die nationale Produktion von audiovisuellen Inhalten reinvestieren», so lautete das Plädoyer des Keynotespeaker, Filmregisseur und GARP Co-Präsidenten Jacob Berger («Un Juif pour l’exemple»). «Ohne die zusätzlichen Beiträge der Internetanbieter droht das ganze System der Filmförderung zusammenbrechen.»
Gut Schweizerisch: Politik trifft Macher
Die Filmschaffenden waren vertreten durch Produzentin Ruth Waldburger, die Regisseure Sabine Gisiger, Barbara Miller, Martin Guggisberg und Sabine Boss sowie Kabarettist Viktor Giacobbo. Seitens der Politik partizipierten die Nationalräte Ignazio Cassis (FDP, TI), Isabelle Moret (FDP, VD), Daniel Fässler (CVP, AI), Jacqueline Badran (SP, ZH), Matthias Aebischer (SP, BE), Maya Graf (Grüne, BL) Christa Markwalder (FDP, BE), sowie die Ständeräte Peter Föhn (SVP, SZ), Claude Janiak (SP, BL) und Thomas Minder (parteilos, TG). Assortiert wurde das Treffen von Vertretern von Institutionen wie dem BAK mit Direktorin Isabelle Chassot und Filmchef Ivo Kummer und der SRG mit dem künftigen SRG-Generaldirektor Gilles Marchand und SRF-Direktor Rudolf Matter.
Ruth Waldburger war als Co-Präsidentin der GARP Gastgeberin des 17. Diner politique. Keynote-Speaker war der Filmemacher und ebenfalls Co-Präsident Jacob Berger, während die Filmemacherin Sabine Gisiger die Gäste begrüsste und jene Schweizer Produktionen vorstellte, die es nach Locarno geschafft hatten.
Diner politique – eine Tradition in Locarno
Das Diner politique wurde bereits zum 17. Mal von der Gruppe Autoren, Regisseure, Produzenten (GARP) ausgerichtet. Der Verein GARP ist ein Zusammenschluss von unabhängigen Autor*innen, Regisseur*innen und Produzent*innen, dessen Ziel es ist, Vertriebs- und Produktionsbedingungen für die Schweizer Filmschaffenden zu optimieren. Künstlerisch wertvolle Spiel- und Dokumentarfilme stehen dabei im Zentrum des Interesses.