Hochsommer in Frankreich. Sonne, Wind, das Rauschen der Bäume, ein idyllisch abgelegener türkisgrüner See mit angrenzendem Waldstück. Der gutaussehende Franck kommt fast täglich an den beliebten Cruising Spot, einen Ort, an dem sich Schwule treffen.
L'inconnu du lac
Zum Film
Die Tage, Nachmittage und Abende vergehen zwischen Schwimmen, Gesprächen, gepflegter Langeweile und Sex. Sommer eben. Franck trifft Henri, den kauzigen Sonderling, der immer etwas abseits sitzt und so gar nicht zum schwulen Treiben des Strandes passen will, und er trifft den attraktiven Michel: Franck ist von der ersten Sekunde an elektrisiert. Dies ändert sich auch nicht, als Franck heimlich beobachtet, wie Michel seinen Freund im See brutal ertränkt. Immerhin ist jetzt der Weg frei für den jungen Mann, doch wie kann er sicher sein, ob Michel am Ende des Sommers nicht auch mit ihm gleich verfährt? Aber Franck will seine Leidenschaft um jeden Preis ausleben. Ein gefährliches Spiel beginnt. Ein poetischer, erotisch-expliziter und spannungsgeladener Film. Regisseur Alain Guiraudie wurde in Cannes mit dem Preis für die beste Regie in der Reihe «Un certain regard» und mit der Queer Palme des Festivals ausgezeichnet.
Stimmen
Der Sex ist expliziter, die Motive sind sexueller. Das Märchenhafte ist im Gestus, das Absurde in der Struktur versteckt. […] Jeder ist auf der Suche, keiner hat Angst, niemand senkt den Blick. Das ist eine Provokation, die sitzt. Frédéric Jaeger, critic.de | Es ist zwar erfrischend, wie natürlich und offen Regisseur Alain Guiraudie mit dem Thema Homosexualität umgeht. […] Ein spannungsarmes Thriller-Drama, das mehr durch seine expliziten Sexszenen auffällt, als mit einer packenden Geschichte. outnow.ch | Mit «L’inconnu du lac» ist Alain Guiraudie ein exzellent gefilmtes Drama gelungen, das gegen Ende zwar einige nicht ganz überzeugende Wendungen nimmt, […] und nicht zuletzt so natürlich und authentisch wie man es selten gesehen hat von schwuler Sexualität erzählt. Michael Meyns, filmstarts.de | Überhaupt ist die sommerlich aufgeheizte, erotisch aufgeladene Atmosphäre einer der grossen Trümpfe des Films, dem die Kamerafrau Claire Mathon grossartige Bilder verleiht, bei denen immer wieder Blickachsen als Ausdruck der zwischenmenschlichen Emotionen zwischen Begehren, Voyeurismus, Angst, Misstrauen und Abscheu etabliert werden. Joachim Kurz, kino-zeit.de