Um sogenannte Ausnahmesportler ranken sich oft Mythen, so auch um den Skifahrer Franz Klammer. Der österreichische Filmregisseur und Drehbuchautor Andreas Schmied will mit seinem Drama hinter die damaligen Kulissen blicken lassen. Er will dem Menschen auf die Spur kommen und dessen emphatische Story erzählen, die damals in den skibegeisterten Kreisen für Furore sorgte.
Klammer – Chasing the Line
Ein pathetischer Rückblick: Februar 1976
Als der sympathische Kärntner Bergbauernbub Franz Klammer (22) am heimatlichen Hof vom gesamten Dorf verabschiedet wird, ist dem Skiwunder schon klar, dass der Erwartungsdruck der ganzen Nation auf seinen Schultern lastet. Klammer muss bei diesem Heimspiel unbedingt Gold holen! Doch die Konkurrenz ist gross: der Schweizer Bernhard Russi wird Franz die Sache nicht leicht machen. Auch das Wetter schlägt Kapriolen – es taut in Innsbruck und der Schnee muss aus Südtirol in Kipplastern geholt werden, nur um dann über Nacht völlig anzueisen. Doch all das bringt Franz noch nicht aus dem Gleichgewicht – das macht erst Skihersteller Pepi Fischer. Der hat eigens für diese olympischen Spiele einen neuen Ski entwickeln lassen: den Lochski – oder Emmentaler-Ski, wie ihn manche spöttisch nennen. Fischers Tests bezeugen – der Lochski soll beim Rennen gleich mehrere Zehntel Vorsprung bringen. Doch für Franz, der nichts mehr braucht, als seine Routine und seine Ruhe, um die mentale Stärke zu haben, das Rennen zu fahren, ist Fischers Plan der reinste Albtraum. Gerade jetzt, vorm wichtigsten Rennen seines Lebens, soll Franz den Ski wechseln? Wo er doch mit seinem altbewährten Fischer C4 Ski in der letzten Saison so gut wie alles gewonnen hat? Auch die Trainer der Olympia-Teilnehmer machen Franz einen Strich durch seine Rechnung und setzen mehr als doppelt so viele Trainingsläufe wie gewohnt am Berg an – um ja auf Nummer Sicher zu gehen. Doch das tut alles dazu, um Franz zu verunsichern. Franz’ heimliche Freundin (und jetzige Ehefrau Eva) und sein Teamkollege, der Halbzeitweltmeister und Querulant Werner Grissmann, helfen Franz dabei, nicht völlig den Boden unter den Füssen zu verlieren. Doch Grissmann stürzt im Endtraining und landet im Krankenhaus – und Franz ist damit alleine im Zimmer – und alleine den Machenschaften des Skiherstellers, den gut gemeinten, aber nicht mehr zielführenden Tipps von Trainer und Kollegen. Doch dann kommt Eva aus Wien und erinnert Franz daran, dass er seine Leichtigkeit wieder finden muss. Und dass all die vielen Menschen nicht nur Gold von Franz erwarten, sondern ihn unterstützen, ihn anfeuern und bei ihm sind, wenn Franz seinen Weg geht. Und so stiehlt Franz am Vorabend des grossen Rennens heimlich seinen C4-Ski aus dem Skistall und versteckt ihn unter seinem Bett. Am nächsten Morgen zieht seinen Glückskianzug an und geht an den Start. Dort erinnert er sich daran, wie er mit dem Vater den Berg hinterm heimatlichen Bauernhaus raufgebrettelt ist und seine ganz eigene Spur in den Schnee gezogen hat. Das wird er jetzt auch so machen – 60.000 Menschen halten die Luft an, als er sich abstösst – johlen auf, als Franz völlig abseits der bisher gefahrenen Linie über die Piste schlittert und alles, wirklich alles gibt. Und unter tosendem Jubel bekommt Franz seinen Lohn dafür, sich von allem freigespielt und alles riskiert zu haben: Er holt Olympiagold!
Klammer – Chasing the Line | Synopsis
Er hat den Abfahrtslauf revolutioniert. Seine Technik hat eine neue Ära des Skisports begründet. Er ist der Kaiser der Abfahrt, das beliebte Skiwunder. Bei den olympischen Spielen 1976 in Innsbruck wurde sein Status als Skilegende zementiert. Er brachte den Patscherkofel zum Beben, 60.000 Zuschauer am Pistenrand zur Ekstase und fegte die Strassen von Österreich leer – alle sassen sie vor dem Fernseher und sahen zu, wie Franz für sie Gold holte. Doch wie kam es dazu? Welchen Kräften musste sich Klammer entgegensetzen, um den Berg zu bezwingen, seinen Konkurrenten Bernhard Russi mit einer unmöglichen Startnummer und einem Halbzeitrückstand im Staub zurückzulassen? Wie fand Franz die Kraft, alles auszublenden: die gut gemeinten, aber auch schlechten Ratschläge, den Druck des Skiherstellers, die nagenden Zweifel?
Klammer – Chasing the Line | Stimmen
«‹Klammer› ist nicht nur ein unterhaltsamer Sportfilm, er funktioniert auch als ein Coming-of-Age Drama.» – Susanne Gottlieb, Helden der Freizeit | «Es ist kein Biopic, sondern ein Heldenepos, das der Steirer Andreas Schmied inszenierte.» – Vienna Online