Der französische Filmemacher Olivier Assayas ist ein Star des europäischen Autorenkinos. Im Rahmen einer Retrospektive im Kino Xenix kommt sein neuestes Werk «Après Mai» zur Aufführung – als Deutschschweizer Premiere.
Kino Xenix Zürich | Filmreihe Olivier Assayas
Komplette Retrospektive – weitgefächertes Œuvre
Das über zwanzig Filme umfassende Œuvre von Olivier Assayas bespielt einen weiten Raum, was Schauplätze, Ästhetik und Themen betrifft. Die Welt seiner Filme sind die Realitäten und die visuelle Kultur der globalisierten Gesellschaft. Der Wandel der Zeiten – im politisch-ökonomisch-medialen Sinne wie auch biografisch – und dessen Auswirkungen auf private Beziehungen, familiäre Bindungen und auf die Bedeutung von Kunst stehen im Zentrum seines Kinos. Das Kino Xenix widmet dem Cineasten vom 31. Januar bis zum 27. Februar eine komplette Retrospektive, die neben den Spielfilmen auch seine dokumentarischen und kurzen Arbeiten umfasst.
Zum Film «Après Mai»
Im Frühsommer 1971, nicht weit von Paris: Gilles und ein paar andere radikale Jugendliche seiner Schule verteilen selbst gedruckte Flugblätter, besuchen die Versammlungen von Revolutionären und Anarchisten, beteiligen sich an Plakataktionen sowie nächtlichen Sprayereien und liefern sich Strassenkämpfe mit der Polizei. Auf der Suche nach dem individuellen Weg – politisch wie persönlich – lässt man sich durch die bewegten Zeiten treiben, geht via Hinterausgang gratis ins Kino, pflegt die eine oder andere Liebschaft. Gilles will malen, Filme machen und sich dabei seine politischen Überzeugungen bewahren. Zwei Frauen gibt es in seinem jungen Leben: die ätherische, leicht ausgeflippte Laure und die überzeugte Aktivistin Christine. Mit ihr taucht er in Italien unter, nachdem bei einem Anschlag ein unbeteiligter Wachmann verletzt worden ist. Doch in der Szene des agitatorischen Films, in die sie zufällig geraten, hält es Gilles nicht aus. Zurück in Paris – seine Freundinnen und Weggefährten sind in alle Winde zerstreut –, konzentriert er sich auf die Kunst. Er malt und zeichnet ununterbrochen, auch psychedelische Sachen, und geht schliesslich nach London, um in den Pinewood-Studios an einem B-Movie mitzuarbeiten.