Das Sequel der erfolgreichen Twilight-Saga setzt die komplizierte Liebesgeschichte zwischen Bella und dem romantischen Blutsauger Edward fort und verspricht nebst mehr Action noch mehr Gefühlschaos.
Kino | The Twilight Saga: New Moon
Synopsis: Die Beziehung zwischen Bella (Kristen Stewart) und dem Vampir Edward Cullen (Robert Pattinson) nimmt ihre Wendung, als dieser sie kurz nach ihrem 18. Geburtstag zu ihrem Schutz verlässt. Edward und mit ihm die Familie Cullen verlassen das Dorf und zurück bleibt eine zutiefst traurige Bella. Ihren Herzschmerz versucht sie damit zu lindern, sich riskanten Wagnissen auszusetzen. Ihrem Kindheitsfreund Jacob (Taylor Lautner) gelingt es, sie aus ihrer Depression zu befreien und von den Gedanken an Edward abzulenken. Die enge Freundschaft mit Jacob entwickelt sich allmählich zu mehr. Bellas Leben bleibt aber trotz Edwards Abwesenheit weiterhin den mysteriösen Gefahren ausgeliefert. Bald stellt sich heraus, dass auch Jacob überirdische Kräfte besitzt. Bella wird mit dem uralten Geheimnis des Quileutes-Stammes vertraut gemacht, der sich über Jahre hinweg mit den Vampiren verfeindet hat Eine finale Wiedervereinigung mit ihrer grossen Liebe hängt schliesslich von einer tödlichen Entscheidung ab. Stars: Alle altbekannten Gesichter aus «Twilight» bekommt man auch in der Fortsetzung zu sehen. Mit dem Wolfsrudel und dem Vampirgeschlecht Volturi werden einige Neuzugänge etabliert. Darunter ist das junge Schauspieltalent Dakota Fanning («I am Sam», 2001) zu finden, die eine kleine Rolle als dämonischer Vampir ergattern konnte. Regie & Crew: Für den zweiten Teil aus Stephanie Meyers Beststeller-Reihe wurde Regisseur Chris Weitz beauftragt. Vor «New Moon» inszenierte er bereits mit «The Golden Compass» (2007) für einen Fantasy-Epos. Der Erfolgsfilm «About a Boy» (2002), bei dem er mit seinem Bruder für Regie und Drehbuch verantwortlich zeichnete, brachte ihm eine Oscar-Nominierung in der Kategorie «Best Adapted Screenplay» ein.
art-tv-Wertung: In «New Moon» erreicht die Beziehung zwischen Bella und Edward durch die schmerzliche Trennung und den wolfsblutigen Nebenbuhler Jacob neue Dimensionen. Folglich kreist im schnellen Tempo alles um die Irrungen und Wirrungen der jungen Sterblichen, die zwischen Vampir und Werwolf steht. Abgesehen vom komplizierten Liebesdreieck und Bellas Trennungsbewältigung, wartet der Film mit visuell aussergewöhnlichen Aufnahmen, digital animierten Werwölfen und perfekt choreografierten Vampirkampfszenarien auf. «Twilight»-Fans kommen ganz auf ihre Kosten. Denn der Film scheint sich vor allem darauf zu konzentrieren, den neuen Jungstars genügend ästhetische Fläche zu geben. So wird einem der stählerne Oberkörper von Jacob fast unausweichlich aufgezwungen. Wer den ersten Teil nicht gesehen hat, kann dem einfach gestrickten Plot problemlos folgen. Mit Rückblenden, die Vergangenes aus dem ersten Teil aufleben lassen, wird Abhilfe geschaffen. Dass am Produktionsdesign nicht gespart wurde, zeigen die im mittelalterlichen, italienischen Montepulciano gedrehten Sequenzen. Schliesslich gewinnt die verkitschte Liebesgeschichte aber Überhand, wobei der ganze Mensch-Vampir-Werwolf-Konflikt zugunsten einer romantischen Überhöhung untergraben wird. Floskelhaft formulierte Liebesgeständnisse in allen Variationen, bestimmen das Vokabular des edlen Vampir gleichermassen wie das des heissblütigen Werwolfes. Nichtsdestotrotz stimmt die Chemie zwischen Edward und Bella und das überraschende Ende wird manchem sensiblen Zuschauer das Wasser in die Augen treiben. Fazit: Ein Vampirfilm, der in erster Linie die Pattinson-Fans begeistern wird.
Martina Felber