Kino | Sounds and Silence

Synopsis: Manfred Eicher schafft mit seinem unabhängigen Plattenlabel ECM etwas, wovon viele nur träumen: er nimmt auf, was er will und so wie es ihm richtig erscheint. Musik kennt keinen Ort; so reist Eicher an viele Orte in Ost, West, Nord und Süd, um seine zeitgenössischen Musiker aufzusuchen. Unter ihnen: Arvo Pärt, Nik Bärtsch, Anouar Brahem, Eleni Kraindrou, Marilyn Mazur u.a. Mit grosser Hingabe begleitet er die Aufnahmen und Konzerte: er ist eine Mischung aus Produzent, Musiker und Komponist – das feinsinnige Gehör. Die Musiker schätzen die Zusammenarbeit mit Manfred Eicher daher sehr. Regie & Crew: Die beiden Berner Dokumentarfilmer Norbert Wiedmer («Behind Me» 2002, Bruno Ganz, «Stationen einer Karriere» 2004) und Peter Guyer («Big Mac Small World» 2001, «Meerdolen» 2005) drücken ihre Faszination für die Arbeitsweise Manfred Eichers aus.

art-tv-Wertung: «Ein perfekter, voller Ton ist wie ein Kometenschweif», so Manfred Eicher. Er fasst damit seine Verbundenheit mit der Musik- und Klangwelt äusserst passend in Worte. Manfred Eicher ist ein Musikbesessener, auf der Suche nach eben dieser reinen Klangqualität, die einerseits vom Musiker selbst, andererseits von der Tonaufnahme abhängt. Dieses Zusammenspiel von Aufnahme und Performance will Eicher optimieren, darum begleitet er die Aufnahmen mit vollem Einsatz. Diese Klangfaszination – diese Macht der Klänge – vermittelt der Film gekonnt; die Musik lässt Bilder und Orte aufleben und verleiht ihnen eine Seele. Sogar eine Autobahn erhält eine malerische Wirkung, wenn dazu Karaindrous melancholische Musik ertönt. Der Film ist parallel zur Musik sehr auf den Fluss der Ereignisse bedacht und klingt aus wie ein Ton, der sich im Dunkel verliert; fast etwas zu sanft. Fazit: Dieser Musikfilm lässt den Zuschauer die Macht der Klänge spüren – zusammengesetzt aus Einblicken in die Werke mehrerer zeitgenössischer Musiker.

Isabel Rohr