Kino | Rumba
Selbstironische, chaotisch-humorvolle Story über das Verlieren und Wiederfinden der Liebe. Überdrehte Slapstick-Komödie in der Tradition eines Jacques Tati und Buster Keaton.
Synopsis: Fiona (Gordon) und Dom (Abel) sind unsterblich ineinander verliebt. Ihre grösste Leidenschaft ist miteinander Rumba zu tanzen. Ihr Haus ist voller gewonnener Tanztrophäen. Nach getaner Arbeit gibt es für die beiden nichts schöneres, als sich in Kleid und Anzug zu stürzen und dem sinnlichen Rhythmus zu frönen.
Doch auf dem Heimweg von einer Tanzveranstaltung stellt sich ihnen das Schicksal in der Person eines trotteligen Selbstmörders (Philippe Martz) in den Weg. Um ihn vor dem Freitod zu bewahren, fahren sie mit dem Auto gegen eine Wand. Fiona wacht in einem Ganzkörpergips auf, Doms Gedächtnis leidet fortan an Systemausfall. Für das Paar beginnt ein Leben mit unmöglichen Missgeschicken, respektive mit kleineren und grösseren Katastrophen. Ihr Leben ist einfach nicht mehr wie es vorher war…
Kritik: Ein kleines, überraschendes Filmchen aus Belgien, dem Land, das schon oft mit ungewöhnlichen Werken überzeugte (z.B. «Toto le héros»).
Die chaotisch-schräge Liebeskomödie in der die drei «regierenden» (alle sind sie Regisseure) auch die Hauptrollen mimen, lehnt sich stark an «Lustspiele» der Slapstick-Könige Jacques Tati, Buster Keaton und anderen an. Wie die Filme der erwähnten, Keaton war ja sowieso ein Stummfilmkomiker, wird auch in «Rumba» nicht viel geredet. Die Szenen leben ganz von der Körpersprache. Visuell ergaben sich einfache und daher wunderbare Einfälle. Die teils anrührende, teils arg alberne Slapstick-Revue, will dem Kinobesucher zeigen, wie fragil unsere Lebensentwürfe sein können. Der Film ist aber schlussendlich doch ein origineller, sehenswerter 80-Minuten-Kinospass.
Benny Furth