Kino | Lightmaker

Synopsis: Ein kleiner Junge (Francis Benjamin Meier) spielt mit einem Ball, verliert ihn im Garten einer Villa und trifft dort auf Balthasar (Dieter Meier), der ihm eine verrückte Geschichte über eine magische Geige erzählt. Er habe vor viele Jahren einen Meisterviolonisten gesucht, der Herz und Seele in sein Spiel lege: er fand Rumo (Zbigniew Zamachowski) und verzauberte ihn mit dem Bild der in der Unterwelt gefangenen Mira (Cornelia Grolimund). Rumo tut alles, um sie wiederzufinden – er steigt schliesslich in die verzauberte Unterwelt hinab und befreit mit seiner Musik der Liebe Mira vom bösen König Osso (Rod Steiger). Stars: Zbiginiew ist erfolgreicher polnischer Schauspieler («The Pianist» 2002) und überzeugt auch in Lightmaker. Cornelia Grolimund ist Modedesignerin aus Zürich, früher Sängerin und Performerin. Regie & Crew: Der durch die Electropopgruppe Yellow bekannte Dieter Meier reüssierte in verschiedensten Künsten – die Filmregie ist Neuland für ihn.

art-tv-Info Dieter Meier erzählt eine verrückte Geschichte mit skurrilen Gestalten wie in einem Märchen. Die Geschichte eines verliebten Musikers – im Sinne eines von seiner Muse inspirierten – wird mithilfe verschiedenster filmischer Effekte der alten Schule erzählt: z.B. werden Farbfilm mit Schwarzweiss für die Unterwelt gemischt. Zwischendrin flimmern die Effekte nur so über die Leinwand, was am ehesten an Yellows Musikvideos erinnert. Die Charaktere erinnern eher an einen Musikvideo als an einen Langspielfilm – sie pochen nicht auf dramatische Tiefe. Die Zeit in der Unterwelt, wo Rumo versucht, zu Mira durchzudringen, wird wiederholt auf theatralische Art aufgegriffen – trotz allen filmischen Effekten. Man fühlt sich bald ebenfalls in dieser schrägen Welt gefangen, ob man das will oder nicht. Fazit: Dieter Meiers Fantasyfilm über die Macht von Liebe und Musik ist mehr etwas für Nostalgiker und Liebhaber von Yellow-Musikclips als Kinobesucher, die das reale Kinoerlebnis bevorzugen.

Isabel Rohr

PS: Dieter Meier ist im art-tv Patronatskomitee. Um die journalistische Unabhängigkeit zu gewähren, wird daher auf eine Bewertung mit den üblichen Filmperlen verzichtet.