Der neuste Mistery Thriller mit und um Nicolas Cage beansprucht den Zuschauer während rund 2 Stunden. In den 120 Minuten wird diesem einiges abverlangt. Geboten wird ein Vielerlei – Spannung, Drama, Kitsch, Science-Fiction…
Kino | Knowing
Synopsis: Im amerikanischen Lexington (Massachusetts) beschreiben junge Schüler in einem Experiment ihre Visionen in Bezug auf die Zukunft auf. Die – hauptsächlich – Malereien werden in einer «Zeitkapsel» vor der Schule aufbewahrt beziehungsweise im Boden versenkt. Eine Vision allerdings ist weniger gemalt denn beschriftet. Beschriftet mit verschiedensten Zahlen(-reihen). Ein halbes Dezennium später und unter grossem Brimborium wird der Behälter wieder an die Erdoberfläche geholt. Die Blätter werden an die jetzigen Schüler ausgehändigt. Caleb Koestler, der Sohn des Astrophysikers John Koestlers, bekommt allerdings keine aufmunternde oder schöne Zeichnung, sondern viel mehr das einzige mysteriöse Blatt voller Zahlen. Die scheinbar willkürliche Aneinanderreihung von Zahlenkolonnen entpuppt sich als eine akribische Vercodierung. Mit einer schier unglaublichen Präzision beziffert dieses Blatt Papier die Zahl der Opfer und die Daten der schlimmsten globalen Katastrophen. Als wäre dies nicht schlimm genug, es folgt eine noch viel sinistre Erkenntnis: Ein Ende in unvorstellbarem Ausmass.
Kritik: Der Regisseur Alex Proyas hat sich nach «I Robot» erneut einem eher geheimnisvollen Kinofilm hingegeben. Nach Will Smith (I Robot) ist jetzt aber Nicolas Cage als John Koestler in der Hauptrolle zu sehen. Erfahrenheit scheint für Proyas ohnehin der Dreh und Angelpunkt seines jüngsten Werkes gewesen zu sein, standen ihm mit Simon Duggan («Die Hard 4.0»), der Kameramann, und dem Komponisten Marco Beltrami – bekannt aus «Hellboy», «3:10 to Yuma» – doch weitere gestandene Grössen zur Verfügung. Gerade einzelne Szenen, hauptsächlich die tragischen Gegebenheiten sowie die jeweiligen Inszenierungen der seltenen Gestalten, sind fantastisch gemacht und geben dem Film die nötige Daseinsberechtigung. Musikalisch werden eben diese «Höhepunkte» wunderbar untermauert, die Wirkung verfehlt nie das Ziel. Die weiteren Hauptdarsteller wie der neunjährige Newcomer Chandler Canterbury («The Curious Case of Benjamin Button») und die aufstrebende Rose Byrne (sie kennt man aus Danny Boyles «28 Weeks Later») sind ebenfalls löblich zu erwähnen, während aber Nicolas Cage oft relativ hölzern spielt.
Cyril Schicker