Der Film «Dschungelkind» lädt ein zu einer wunderbaren Abenteuerreise in den Urwald von West Papua, basierend auf der wahren Geschichte von Sabine Kuegler.
Kino | Dschungelkind
Synopsis: Sabine ist acht Jahre alt (Stella Kunkat, Sina Tkotsch), als sie mit ihrer Mutter (Nadja Uhl) und ihren beiden Geschwistern nach West-Papua auswandert. Ihr Vater (Thomas Kretschmann) ist Sprachwissenschaftler und soll dort die Sprache eines Eingeborenenstammes erforschen. Dafür wird die ganze Familie mehrere Jahre im Urwald fernab jeglicher Zivilisation leben müssen. Was die Familie nicht weiß: Sie sind mitten in einen Stammeskrieg geraten. So beginnt ein Prozess der Annäherung, in dem beide Seiten voneinander lernen müssen. Als Sabine und ihr Bruder den kleinen einheimischen Jungen Auri (Emmanuel Simeon, Felix Tokwepota), der dem feindlichen Stamm angehört, schwer verletzt im Dschungel finden und die deutsche Familie ihn bei sich aufnimmt, bringen sie Alle damit in ernsthafte Gefahr. Zwischen Sabine und Auri entwickelt sich aber sofort eine besondere Verbundenheit und tiefe Freundschaft. Als die 16-jährige Sabine nach Deutschland zurückkehrt, sieht sie sich mit einer völlig anderen Gesellschaft konfrontiert. Für das einstige Dschungelkind beginnt damit erst eine ganz neue Suche nach Zugehörigkeit und Geborgenheit – und eine Suche nach sich selbst.
art-tv-Wertung: Basierend auf der wahren Geschichte und dem gleichnamigen Bestsellerroman von Sabine Kuegler, gelingt Regisseur Roland Suso Richter mit «Dschungelkind» ein packendes Filmabenteuer. In eindrücklichen Naturbildern (Kamera: Holly Fink) jenseits von Tourismus und fernab jeglicher Zivilisation, zeigt der Film behutsam und zugleich ohne Berührungsängste, was es für eine deutsche Familie bedeutet, im Positiven wie im Negativen, das Leben im Dschungel zu meistern. Berührend dabei ist vor allem die Perspektive der kleinen Sabine, die dem Leben und den Menschen vor Ort mit Ihren Kinderaugen auf bewundernswerte Weise offen gegenübertritt. Dass der Film zum Teil wichtige Begebenheiten aus dem Buch zugunsten einer Vereinfachung aussen vor lässt und auch einige Klischees stilisiert, ist dem filmischen Gesamterlebnis zu verzeihen. Fazit: Ein packendes Dschungel-Abenteuer mit eindrücklichen Naturaufnahmen.
Isabel Bures