“Bienvenue chez les Ch’tis” ist eine warmherzige, skurrile Komödie, die Frankreich die höchsten Zuschauerzahlen aller Zeiten bescherte.
Kino | Bienvenue chez les Ch`tis
Synopsis: Ein Sprichwort in Frankreich sagt: “Wer in den Norden kommt, weint zweimal: einmal wenn er ankommt und einmal wenn er abreist”. Philippe Abrams (Merad) ist Direktor eines provinziellen Postamts. Seiner depressiven Frau Julie (Felix) zuliebe will er sich an die Côte Azur versetzen lassen. Mit einem untauglichen Trick versucht er seine Chancen zu erhöhen. Der Betrug wird aufgedeckt und Philippe wird zur Strafe nach Bergues in den Norden Frankreichs abgeordnet. Nicht alles ist ganz so schlimm am neuen Ort wie er zuerst glaubt, und – um das Mittleid seiner Frau zu erheischen – dramatisch berichtet. Die Leute sind freundlich und mit der Zeit versteht Philippe auch ihren komischen Dialekt. Alles scheint sich zum Guten zu entwickeln, bis seine Frau ihn überraschend besucht, um dem “Armen” in seiner Hölle beizustehen …
Kritik: Dany Boon (Schauspieler in “La Doublure” u.a.) wollte nur eine kleine, ironische Komödie über seine Heimatregion machen, um die Vorurteile seiner Landsleute über den Norden des Landes zu widerlegen. Gekonnt, er wirkte auch am Drehbuch mit, spielt er mit Klischees und regionalen Identitäten. Der “Running-Gag” in seiner erfrischenden Comèdie ist der Dialekt Cheutimi, den die Ch’tis, die flämischen Nordfranzosen sprechen. Der Sprachwitz und die anfängliche Situationskomik sind auch die Stärke seines zweiten Spielfilmes als Regisseur. Die ersten zwei Drittel sind fulminant und äusserst amüsant. Dann wird die Komödie zunehmend repetitiv und die verbalen Scherze sind nicht mehr ganz so lustig. Der Bildwitz geht leider etwas verloren. Fazit: Eine an sich vergnügliche Sache. Echten und hundertprozentigen Spass hat man vor allem, wenn man der französischen Sprache mächtig ist, und die (nord)französische Mentalität kennt und mag!
Benny Furth