Eine beeindruckende Auswahl von Theater- und Tanzbeiträgen, Workshops, Beratungsangeboten und auch Filme haben die Veranstalter*innen des schweizweit ersten Festivals zum Thema Tod zusammengetragen. Damit wollen sie dem Tabu etwas entgegensetzen und einen Diskus ermöglichen. Eine Annäherung an das, was uns allen nahe geht. arttv.ch hat das junge Projekt besucht und stellt ein besonders diskursives Format vor: Die Filmemacherin Livia Vonaesch und ihren Filmbeitrag «Erzähl mir dein Lied vom Tod».
Hallo, Tod! | Interdisziplinäres Kulturfestival zum Tod
Aktionen und Projekte
Die Kulturbande lädt mit «Hallo, Tod!» dazu ein, dem Unausweichlichen zu begegnen, kreativ und im Austausch mit anderen. Dabei richten sich verschiedene Aktionen und Projekte an die breite, interessierte Öffentlichkeit; mit einem Fokus auf jene Menschen, die mitten im Leben stehen. Es lädt mit über 50 Angeboten und Veranstaltungen dazu ein, dem Tod «Hallo» zu sagen. Im Mittelpunkt steht der Film «Erzähl mir dein Lied vom Tod» von Regisseurin Livia Vonaesch, sowie eine Performance zum Thema Tod, die von ihr mitgestaltet wurde.
Gespräche über die eigene Vergänglichkeit
Wir verbringen unser ganzes Leben in Beziehungen, erleben und teilen alles Mögliche zusammen. Doch das Unvermeidbare bleibt oft unausgesprochen: Wie denken wir über unser eigenes Sterben? In diesem Film befassen sich Menschen, die sich emotional nahe stehen, mit dem Umgang ihres eigenen Todes. Die Filmemacherin Livia Vonaesch und ihre Protagonist*innen geben Einblicke in einen «emotionalen Raum» und inspirieren, den Tod in Beziehungen zu thematisieren. Der Film zeigt, wie in den Gesprächen über die Vergänglichkeit Nähe zwischen Menschen entstehen kann und dass unser Verhältnis zum Tod keineswegs todernst sein muss.
Charaktere des Todes
Livia Vonaesch hat ausserdem die Performance sterbe wohl zusammen mit Katrin Sperry, Mike Krishnatreya, Alice Collins entwickelt. Sie arbeiten zusammen mit der Choreografin Anne-Sophie Fenner und den professionellen Tänzer*innen und Performer*innen Bettina Zumstein, Linda Messerli, Mary Staub, Noëmi Bischof, Morgen Stengaard, Monika Usenbenz, Meret Weilenmann und Evelyn Angela Gugolz. Die Tänzer*innen und Performer*innen verkörpern Charakteren, die unterschiedliche Herangehensweisen an den Tod haben. Diese Charakteren wurden von den Performer*innen sehr stark mitentwickelt und basieren zum Teil auf ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Tod. Die Perfomer*innen laden Besucher*innen mit Bewegungen auf direkte und sinnliche Interaktionen ein, sie überraschen, verführen und stellen Fragen. Mehr Informationen zum Projekt unter sterbewohl.ch.
Textgrundlage: Festival, Hallo, Tod!