Der Film des Ostschweizer Regisseurs Kuno Bont thematisiert das Schicksal eines von Tausenden von Opfern administrativer Zwangsmassnahmen – einen authentischen Fall aus den 1950er-Jahren – mit keinerlei Berührungsängsten zu heute.
Das Deckelbad
Zum Film
Katharina Walser ist zum Servieren aus Österreich ins Rheintal gekommen. Sie passt mit ihren Männergeschichten nicht ins Dorf und wird bald von der Dorfbevölkerung und den Behörden gleichermassen schikaniert. Als sie sich in den Tannbühler Tres verliebt und mit ihm zusammenzieht, scheint ihr Traum dennoch in Erfüllung zu gehen. Die beiden heiraten, und es beginnt die schönste Zeit in ihrem gemeinsamen Leben. Das Glück ist allerdings nur von kurzer Dauer. Bei Waldarbeiten kommt Katharinas Sohn ums Leben. Der Unfall treibt Misstrauen und gegenseitige Schuldzuweisungen wie einen Keil zwischen das Paar. Die Ehe beginnt auseinander zu brechen. Das ist der Moment auf den die Behörden gewartet haben. Katharina landet in der Psychiatrie, Tres im Gefängnis, und die Kinder kommen ins Waisenhaus. Die Frau verbleibt fünfzehn Jahre in der Klinik und wird mit Deckelbädern und Elektroschocks behandelt. Eine Gehirnoperation macht sie gefühlsimmun, eine Sterilisation soll die Armenkasse vor weiteren unnötigen Kosten verschonen. Als die Tannbühlerin endlich aus der Klinik entlassen wird, holt sie das Schicksal erneut ein.
Stimmen
Eine demaskierende wie bewegende Geschichte, die nun von den eindrücklich agierenden Darstellerinnen und Darstellern, der urigen Landschaft und einer spannenden Erzählung lebt. Pressetext | Ein atmosphärisch dichter Film, mit überzeugend agierenden Schauspielern. […] Besonders Simona Specker ist in ihrer ersten Spielfilm-Hauptrolle eine Wucht. Sie vermittelt zugleich eine Stärke und eine Fragilität, welche Katharina Walser zu einer vielschichtigen Figur werden lassen. outnow.ch