Einen Sommer lang versucht die 26-jährige Ana ihrem Leben eine Richtung zu geben und ihrer Grossmutter, die sich ein Bein gebrochen hat, ein seniorengerechtes Bad zu bauen. Im Baumarkt findet Ana nicht nur eine neue Brause, sondern auch einen jungen Mann, der ihr dabei helfen soll.
Baden Baden
Zum Film
Aus einer Bauchentscheidung heraus beschliesst Ana, ihren verhassten Job zu kündigen und nicht nach London, sondern in ihre Heimatstadt Strassburg zu reisen. Hier will sie ihre Grossmutter besuchen und ihr im Alltag zur Hand gehen. Doch als sie dann auf eine alte Affäre trifft und ihre Oma auch noch ins Krankenhaus muss, ist das für die junge Frau ein Ereignis, das sie über ihr eigenes Leben und ihre Ziele nachdenken lässt…
Stimmen
Wenn ich nur einen einzigen Film der diesjährigen Berlinale weiterempfehlen dürfte, dann wäre es «Baden Baden». Gerade weil man in den ersten Minuten des Filmes – eine einzige Einstellung ohne Schnitt – am liebsten den Stopp-Button drücken würde. Doch noch bevor man das System dahinter durchschaut, ist man unweigerlich von diesem klugen, einzigartigen und auf seine Weise auch heiteren Film angefixt. Der Erzählstil von Rachel Lang macht süchtig. Felix Schenker, arttv.ch | Der Film «Baden Baden» reiht sich ein in ein popkulturelles Genre mit der Kult-Serie «Girls», Greta Gerwigs Komödie «Frances Ha» oder Andrea Arnolds Drama «Fish Tank» – allesamt Coming-of-Age-Geschichten über Frauen. […] Es ist indes die Haltung der Protagonistin, die den Film so bemerkenswert macht, weil sie sich nicht wie die amerikanischen Pendants neurotisch an Woody Allen anlehnt. Ich bin ein bisschen befangen: Unter anderem, weil Ana irgendwann in der Küche zu Adam Greens Song “Dance with Me” schäkert. Auch, weil «Baden Baden» mit einer ganz famosen Karaoke-Szene endet. Und ich liebe leidenschaftlich schlecht vorgetragene Karaoke-Szenen in Filmen. Für mich ist dieses Guilty Pleasure inzwischen ein eigenes Subgenre. Und «Baden Baden» belegt im ausgedrückten Lebensgefühl und dem Moment des Glückes einen der vorderen Ränge. Die Ana-Schauspielerin Salomé Richard ist schlicht – tja – bezaubernd. Als Mensch und als Schauspielerin. Womöglich ist sie nach Ludivine Sagnier, Chiara Mastroianni und Solène Rigot das nächste grosse Ding aus Frankreich. Werner-Hochbaum-Schrein, Negative Space