Alejandro Fernández Almendras begleitet einen jungen Chilenen durch einen Party-Abend und seine juristischen Folgen. So rekonstruiert er einen wahren Fall, der in Chiles Medien hohe Wellen schlug, und untersucht die Auswirkung korrupter Machtstrukturen auf Recht und Gesetz.
Aquí no ha pasado nada
Zum Film
Vicente geniesst das Leben. Er liebt Partys, Mädchen, schnelle Autos, und er klaut auch mal Feuerwerkskörper, wenn ihm der Sinn danach steht. In einer Sonntagnacht fährt er mit anderen Jugendlichen, mit denen er gefeiert hat, die er aber kaum kennt, durch die Stadt. Plötzlich erschüttert ein Schlag den Wagen. Am Morgen stellt sich heraus, dass ein Mann überfahren worden ist, ein Vater von drei Kindern, und niemand Hilfe geleistet hat. Obwohl Vicente nicht am Steuer sass, gilt er bald als der Schuldige. Denn der Vater des eigentlichen Fahrers ist ein Senator und Wirtschaftsboss, einer der mächtigsten Männer im Land, auf den kein Schatten fallen darf. Auch Vicentes Familie gehört zur Oberschicht: Vater und Onkel sind Anwälte. Wird es ihnen gelingen, den Vorwurf der fahrlässigen Tötung von Vicente abzuwenden?
Stimmen
Über das Schlussbild legt Almendras dann eine Reihe von Twitter-Nachrichten, in denen sich Chilenen über den Fall und die Straflosigkeit für «rich kids» aufregen. Eine davon lautet: «I bet that in the film, the murderer is portrayed as a victim. This country sucks». Dass man nach dem Abspann noch ungewöhnlich lange über einen Tweet nachdenkt, das spricht durchaus für diesen Film. Till Kadritze, critic.de | Ein Porträt einer gleichgültigen Jugend in einer korrupten Welt. Watson | Über die bewegte Handkamera und den vibrierenden Soundtrack wirft Fernández den Zuschauer mitten ins Geschehen. The Hollywood Reporter | Die Handkamera vermittelt eine fiebrige Nervosität, der Soundtrack sorgt mit zeitgenössischem chilenischen Rock, Indie und Rap für vibrierende Spannung. Screen Daily | Die selbstredende Präsenz sozialer Medien und der fein unterlegte Soundteppich mit den neusten chilenischen Musiktrends verdichten sich zu einem lebensnahen Porträt junger Erwachsener. Movie News