Die zehnte Ausgabe kommt als Online-Version daher und blickt hinter die Kulissen der heutigen Welt. Mal nostalgisch – in Filmen aus Portugal, Griechenland, Indien, den Niederlanden und dem Iran –, mal wütend – in Argentinien, Ghana und den USA – und mal fragend – im Libanon, Mali, Kenia und Marokko. Das Festival und der neue Norient Space «The Now in Sound» (Web) definieren einen Neustart: Präsentiert wird ein breiteres Programm, mit Filmen zu Musik und Sound im Film von Hollywood bis Bollywood.
10. Norient Film Festival
Das Festival lädt dazu ein, unter dem Motto ‹Zwischentöne› die Welt über Musik, Sound, Geräusche und Krach zu erkunden.
Norient ist eine Community der Praxis und des Wissens zwischen Kunst und Wissenschaft. Sie reflektiert und diskutiert globale Nischenkulturen und fordert euro-amerikanische Kanons und etablierte Denkströmungen heraus. Sie versteht Musik, Klänge und Noise als Seismografen der Welt von heute und morgen und gewährt Einblicke in die Veränderungsprozesse von Gesellschaften in einer neuen, vielschichtigen, zukünftigen Welt.
Kuratiert wurde das Festival neu mit der Unterstützung einer internationalen Recherche-Gruppe. Mit: Baltimore Club, Fado, Rembetiko, Raga, Rap, Punk, Hirtenrufen, tiefsinnigen Balladen und vielem mehr.
In einem Satz: Das Filmprogramm
«Dark City Benath the Beat» taucht ein in die Club-Szene der Stadt Baltimore und thematisiert Fragen rund um Drogen und Gewalt. «Panoptic» vertieft sich in Beiruts Untergrund und untersucht die Schizophrenie des Libanon. «A Girl’s Band» über mutige Frauen, die mit ihrer Musik ein politisches Statement abgeben und die argentinische Gesellschaft verändern wollen. «Don’t Rush» ist eine Hommage an die Rembetiko-Lieder im griechischen Exil. «It Must Make Peace» bietet einen einzigartigen Einblick in die bedrohten musikalischen Traditionen Malis. «None of Your Business» spricht von der Kraft der Lieder des iranischen Gitarristen, Sängers und Dichters Ebrahim Monsefi (1945–1997). «Her Bijî Granî» portraitiert die Schlüsselmusiker des vom Saiteninstrument elektrobağlama und dem Keyboard geprägten kurdischen granî-Genres – u.a. mit Omar Souleyman. «Contradict» (Berner Filmpreis 2020 von Peter Guyer und NFF-Leiter Thomas Burkhalter) erzählt vom Kampf zwischen kritischen Musiker*innen, evangelikalen Predigern und Politiker*innen in Ghana.
Text: Norient Film Festival