Ein Mord, viele Verdächtige und ein scharfsinniger Ermittler – im Kriminalstück ‹Der Chinese› wird das Publikum zum Detektiv.
Theatergesellschaft Willisau | Der Chinese
Ein Kriminalstück
Nebel liegt über dem Friedhof. Auf dem Grab liegt eine Leiche. Wachtmeister Studer betrachtet den Toten. Die beiden sind sich schon einmal begegnet. Früher. Bevor der Mann ermordet wurde. Studer erinnert sich. Er nannte den Mann für sich von Anfang an den ‹ Chinesen›.
Friedrich Glausers Chinese ist ein spannender Krimi und sein Held, Wachtmeister Studer, eine Ikone. Ort der Handlung ist das fiktive Pfründisberg. Der Fall, bemerkt Studer im Roman, spielt in drei Atmosphären: In einer Dorfwirtschaft, in einer Armenanstalt und in einer Gartenbauschule. In einer dieser Atmosphären muss sich der Mörder des wohlhabenden Jakob (James) Farny, genannt der Chinese, aufhalten.
Wer ist der Mörder?
Eine Handvoll verschrobener Figuren scheinen in den Fall verwickelt zu sein: Der manierierte und geizige Armenhausdirektor Hungerlott, der strenge und konservative Direktor der Gartenbauschule Sack-Amherd, der strebsame Lehrer Wottli, der ein Verhältnis mit der verstorbenen Anna Hungerlott hatte oder Ernst Aebi, der liederliche Gartenbaustudent mit Zugang zum Pflanzengift Arsen… Und dann ist da noch der Knecht Ludwig, der von Huldi, der Serviertochter versteckt wird, und den Studer intuitiv zu seinem Assistenten ernennt. Wer kommt als Mörder in Frage und wer erbt das Vermögen des Chinesen?
Neue Theaterfassung
Eigens für die Theatergesellschaft Willisau schreibt der Autor Simon Ledermann eine neue Theaterfassung des Romans. In enger Zusammenarbeit mit der Regisseurin sucht er einen neuen Zugang zum Stoff. Es gibt mehr als einen Studer in diesem Stück und er wird von verschiedenen Schauspielern und Schauspielerinnen gespielt, manchmal gleichzeitig. Studer raucht, Studer steigt vom Töff, Studer seufzt, Studer erinnert sich, Studer schläft, Studer isst, Studer redet, Studer schweigt, Studer sammelt Beweise, Studer brummt, Studer führt Selbstgespräche.