Das Theater Basel war schon in Serie Opernhaus des Jahres. Nun mischt auch die Sparte Theater den Schauspielbetrieb auf. So viel Innovation und Experimentierfreudigkeit, wie sie das Basler Saisonprogramm 2012/13 bietet, macht mehr als neugierig.
Theater Basel | Saisonprogramm
- Publiziert am 24. Mai 2012
Gebeutelte Laien
Der britische Künstler Ed Fornieles bringt eine ganz besonders neuartige Form der Inszenierung ans Basler Theater: die Facebook-Sitcom «Happy Days in Basel». Sie setzt sich ironisch mit der gesellschaftlichen Relevanz des Theaters auseinander – darunter auch mit dem «Kulturinfarkt» – und endet in einer apokalyptischen Revolution. Eine weitere Uraufführung übersteigt die Grenze zum Publikum: Der bekannte deutsche Regisseur Volker Loesch präsentiert seine Spezialität und holt von der Realität gebeutelte Laien auf die Bühne. Diesmal sind es Kleinanleger, denn in «Angst» nach dem Bestseller von Robert Harris geht es um Börsenspekulation. Weitere Schauspiel-Uraufführungen sind «Moses» nach dem Alten Testament, «Königinnen» – eine Recherche über das Weibliche – von Joachim Schloemer und Fritz Hauser, «Expats» über Schweizer Geschäftsleute in Schanghai und «Der Park», eine Satire auf die Schweiz, verfasst vom neuen Hausautor und Slam-Poeten Gabriel Vetter.
Massimo Rocchi und Bettina Oberli
Aus dem klassischen Repertoire gegeben werden Strindbergs «Ein Traumspiel», Shakespeares «Othello», Frischs «Biografie. Ein Spiel» sowie eine von FADC verantwortete Version von Schillers «Don Karlos». Dazu kommen dramatisierte Versionen von Goethes «Die Leiden des jungen Werther» und von Tolstois «Anna Karenina», letztere in der Regie von Bettina Oberli. Witzig dürfte das Bühnenregie-Debüt von Massimo Rocchi werden: Joseph Haydns Opera buffa «Lo Speziale» (Der Apotheker) nach der Vorlage von Carlo Goldoni. Ein voraussichtlicher Hit wird auch das Erfolgsmusical «The Black Rider» von Tom Waits, Robert Wilson und William S. Borroughs, eine moderne Variante von Carl Maria von Webers «Der Freischütz». Quelle: sda