Peter Kastenmüller wagt sich erneut an einen sperrigen Stoff. In seiner Interpretation des «Basler Totentanz» entfesselt er einen gewaltigen Bildersturm.
Theater Basel I Das siebente Siegel
Der Totentanz zu Basel
Schachspiel mit dem Tod, komisches Volkstheater, Pest und Zweifel, das finstere Mittelalter mitsamt Hexenverbrennung, der Mensch in seiner Glaubenskrise: «Das siebente Siegel» ist ein apokalyptischer Ritt durch Zeiten und die grossen Fragen des Lebens. 1957 begründete das historische Filmdrama Ingmar Bergmans internationalen Durchbruch. Regisseur Peter Kastenmüller bringt «Das siebente Siegel» nun erstmals in deutscher Sprache zur Aufführung.
Die ewigen Fragen
Warum sind wir auf der Welt? Kann man den Tod überlisten? Das sind die ewigen Fragen, für die es ein eigenes Genre in der Kunst gibt: den Totentanz. Auch Ingmar Bergmans Film von 1957 dreht sich um einen skurrilen und aberwitzigen Totentanz: «In meinem Film kehrt der Ritter aus dem Kreuzzug zurück wie heute ein Soldat aus dem Krieg. Im Mittelalter lebten die Menschen in der Angst vor der Pest. Heute leben sie in der Angst vor der Atombombe», sagte Bergman damals. Und der Film begegnet der Angst mit archaischen Figuren und komischen Szenen, so absurd, dass darin tatsächlich der Tod gebannt wird.
Peter Kastenmüller
Peter Kastenmüller hat in seinen Basler Inszenierungen zwei grosse Romane, Alfred Döblins «Berlin Alexanderplatz» und John Steinbecks «Jenseits von Eden» sowie den «Herakles»-Mythos in einer Trilogie von Armin Petras erarbeitet. Jetzt setzt er sich mit der apokalyptischen Bildwelt von Ingmar Bergman auseinander.