Abdominalbeschwerden, Blasentumor, grosse Zerstörung, aber auch Sonne und Wärme. Das alles verdanken wir dem Föhn. Das Musiktheater von Christian Zehnder, Fortunat Frölich und Urs Widmer bringen uns das schweizerische Wetterphänomen humorvoll näher.
Theater Basel | Föhn. Ein zyklisches Wetterspiel
Ein schöner Bergwind mit Tücken
Wir alle kennen es: Auf einmal kommt ein warmer Wind auf und trocknet alle Wolken vom Himmel. Die Berge rücken aneinander, alles scheint näher, klarer, schöner, heller zu sein und die Sonne strahlt in ihrer Masslosigkeit: Postkartenzauber!
Geschichten um den Föhn
Der Föhn hat seinen Ursprung an den Nordhängen unserer Berge. Geliebt und gefürchtet ist er, wird herbeigesehnt und verflucht. Bis an die Grenzläufe im Norden unseres Landes ist er zu spüren, und es klagen die Schweizer selbst sogar darüber, dass er sie befällt, quält mit Kopf-, Knochen- und Seelenschmerzen. Der Föhn gehört zur alpinen Welt und zu den Alpenländern wie die Berge selbst. Er ist tief im Alltag verankert und ein Stück unverwechselbare Identität, bringt süssen Zauber und verheerende Verwüstung. Der Föhn ist ein archaisches, zyklisches Wetter- und Dramenspiel der schweizerischen Kulturlandschaft, das ihre Eigenheit von je her mitprägt. Erstaunlicherweise findet man dieses Thema kaum in der Musik- und Theaterwelt. Da nun will der Musiker und Regisseur Christian Zehnder Abhilfe schaffen: Sein interdisziplinäres Musiktheaterprojekt «Föhn» erforscht, beklagt und feiert dieses so urschweizerische Phänomen. Der Schriftsteller Urs Widmer hat speziell für dieses Projekt den in der alpinen Kulturlandschaft noch ungeschriebenen Mythos vom «Föhn» der Alpen verfasst.