Das Berner Ballett präsentiert eine einfallsreiche Interpretation von Shakespeare’s Sommernachtstraum. Nebst der klassischen Musik von Felix Mendelssohn wird ein eigens komponiertes Werk für Plattenspieler und Orchester von Gabriel Prokofiev aufgeführt.
Stadttheater Bern | Ein Winternachtstraum
Rummelplatz als Liebesmetapher
Auf der Bühne entfaltet sich die bekannte Shakespeare-Komödie um die Irrungen und Wirrungen der Liebe. Das Flattern im Bauch, das diese bei uns verursachen kann, liess Cathy Marston an das Gefühl denken, das man manchmal auf einem Karussell oder einer Achterbahn verspürt. Daher entschloss sie sich, die Szenerie ihrer neuen Choreographie kurzerhand auf einen stillgelegten Rummelplatz zu verlegen. Stilistisch durchmischt die Choreographin zeitgenössisches Ballet mit Elementen, die ganz anderen Tanzsprachen entstammen, bis hin zum Hip-Hop. Für jede einzelne Figur des Stückes erfindet sie eine eigene Ausdrucksweise. Die Tänzerinnen und Tänzer zeigen sich mal von der lyrischen Seite, mal beweisen sie komisches Talent, um im nächsten Moment wieder virtuos über die Bühne zu fegen.
Zwei musikalische Welten
Aus dem Orchestergraben ertönt zum einen die «Sommernachtstraum»-Musik von Mendelssohn-Bartholdy. Ergänzt wird sie durch die betont rhythmische Musik von Gabriel Prokofiev. Der Enkel des bekannten Ballettkomponisten Sergei Prokofiev («Romeo und Julia») schreibt ganz neuzeitige Partituren. Sein bereits existierendes «Concerto for Turntables and Orchestra» ist auch in Bern zu hören. Ausserdem hat er speziell für diesen Ballettabend neue Musik komponiert, die vom Berner Symphonieorchester uraufgeführt wird.