Jeremias Gotthelfs Novelle setzt sich mit der moralischen Fragestellung von Gut und Böse auseinander. Erzählt wird sie im Bewusstsein, dass sich die Geschichte jederzeit wiederholen kann.
Somehuus Sursee | Die schwarze Spinne
Nach der Novelle von Jeremias Gotthelf
Gotthelfs archaische Schreckens- und Mahnvision aus dem 19. Jahrhundert wird von fünf ProtagonistInnen erzählt. Mit verführerischer Leichtigkeit und leiser Ironie beginnen sie mit der Schilderung des wunderschönen Tauffestes. Der erste Blick auf den schwarzen Balken; eine Zeitreise und eine Reise der Erzählenden in ihre Rollen beginnen. Die Atmosphäre des Horrors wird zunehmend dichter, unausweichlicher und gewalttätiger. Die Gewalt, die den verängstigten Menschen angetan wird, ist zeitlos und nicht an einen Ort gebunden. Gotthelfs «Schwarze Spinne» ruft ins Bewusstsein, dass die Geschichte jederzeit wieder beginnen kann.
Emmentaler Bilderwelt
Eine Singstimme und ein Akkordeon begleiten die Darbietung, untermalen die rhythmisierte Sprache musikalisch. Klangliche Räume entstehen im chorischen Zusammenspiel mit den SchauspielerInnen. Das Einspielen bewegter Bilder (Videoprojektion) erweitert die Berichterstattung. Die Bilderwelt entspringt der Emmentaler Landschaft, wo die Geschichte angesiedelt ist. Sie schafft visuelle Räume, die dem gesprochenen Wort eine weitere Erzählebene hinzufügen.