«Es war einmal … – ‹Ein König!› werden sofort die kleinen Leser rufen. Nein, Kinder, da habt ihr euch geirrt! Es war einmal – ein Stück Holz.»
Luzerner Theater | Pinocchio
Und dieses Stück Holz, dieses «ganz gewöhnliche Stück Brennholz, wie man es im Winter in den Ofen oder in den Kamin steckt, um Feuer anzuzünden und die Stube zu heizen», fängt plötzlich an zu sprechen! Und Tischlermeister Geppetto geht an die Arbeit, daraus eine wunderbare Marionette zu schnitzen. Er schnitzt Haare, Stirn, die Augen; die Ohren, die vergisst er, und die Nase macht ihm Probleme. Der Mund aber fängt sofort an zu lachen und streckt ihm die Zunge heraus …
Eine Reise beginnt – atemraubende Geschichten von fliegenden Eierkuchen und verbrannten Füssen, geschenkten und wieder gestohlenen Goldstücken, einer grossen Prügelei und der Verwandlung in ein Eselchen, dazu einer immer wieder länger wachsenden Nase, bis der schreckliche Riesenwalfisch einmal tief Luft holt und den armen Pinocchio wie ein rohes Hühnerei in sich hinein schlürft. Und dann …
Carlo Collodis «Abenteuer des Pinocchio» verzaubern jede Generation aufs Neue und erinnern die sogenannten Erwachsenen daran, dass Frechheit eben manchmal siegt, Dummheiten hin und wieder zu spannenden Abenteuern führen und dass ein kleines bisschen Unvernunft zum Leben nunmal dazu gehört. Wie lässt Carlo Collodi seinen Meister Geppetto am Ende des Buches sagen: «Wenn Kinder, die einmal schlimm waren, wieder brav und gut werden, dann haben sie die Kraft, um sich herum alles zu verändern und allem ein neues und heiteres Ansehen zu geben und auch in ihre Familie neue Freude hineinzutragen.» Eine faszinierende Abenteuerreise einer kleinen Holzpuppe, welche doch so gern ein richtiger Junge werden möchte.
Unter der Regie des Schauspieldirektors Andreas Herrmann spielen, gemeinsam mit Mitgliedern des Schauspielensembles, auch in diesem Jahr Kinder aus Luzern und der Umgebung grosse Rollen in diesem fantastischen Märchen.