«Tauberbach» von Alain Platel wurde von der Zeitschrift «Tanz» zur Produktion des Jahres auserkoren. Nun ist die Show dreimal in der Gessnerallee zu sehen.
Gessnerallee ZH | Tauberbach | Tanzproduktion des Jahres
Unberührte Bewusstseinsregionen
Alain Platel, der Grossmeister unter den Choreografen, kommt mit «Tauberbach» endlich wieder nach Zürich. Für dieses Projekt setzt Platel seine Recherche zur Entwicklung einer Bewegungssprache fort, die er als «Bastard Tanz» beschreibt und die er schon in «Pitié!», «Out of Context – for Pina» und «C(h)oeurs» (2012) eingesetzt hat. Es geht um Bewegungen, die entstehen, wenn Tänzer von der Zivilisation noch unberührte Regionen ihres Bewusstseins erforschen. Ausgangspunkt für «Tauberbach» ist die Dokumentation «Estamira» von Marcos Prado über eine schizophrene Frau in Brasilien, die auf einer Müllkippe lebt.
Würdig überleben
Überleben und dabei die menschliche Würde nicht verlieren, bildet ein zentrales Thema. Eine andere Inspirationsquelle ist «Tauber Bach», ein Projekt von Artur Zmijewski mit Musik von Bach, gesungen von Gehörlosen, Musik mit einer ungeheuren Kraft. «Tauberbach» wurde von der Zeitschrift «Tanz» zur Produktion des Jahres gewählt und zum Theatertreffen 2014 eingeladen. Nun ist die Choreographie dreimal in der Zürcher Gessnerallee zu sehen.