Scharfsinniger, alltagstauglicher Humor auf «hohem Niveau»! Lars Reichow, der sich selber als die perfekte Symbiose aus Arnold Schwarzenegger, Albert Einstein und Pu der Bär bezeichnet, dürfte mit seinem Programm «Freiheit» definitiv einer der grossen Höhepunkte am 24. Arosa Humor-Festival sein.
Arosa Humor-Festival | Lars Reichow
- Publiziert am 8. Dezember 2015
Warum man sich Lars Reichow anschauen sollte
Medienstimmen: Der Kabarettist kann das alles: singen, Klavier spielen, Stimmen nachahmen, zugleich parodieren und problemlos wechseln zwischen schrägen und ernsten, leisen und lauten Tönen. Rheinpresse Düsseldorf | …Was Reichow aber wie kein anderer beherrscht, ist die Geschmeidigkeit und der mitunter an Harald Schmidt erinnernde, alles durchdringende ironische Unterton, womit er einen kunstvoll aufs Glatteis führt. Süddeutsche Zeitung | Weniger schnelle Gags für laute Lachsalven als vielmehr feinsinnige Pointen sowie teils sprühender Wort- und Sprachwitz gepaart mit feiner Beobachtungsgabe zeichneten den souveränen Alleinunterhalter aus. Main-Spitze | Die Premiere von «Freiheit» zeigt Kabarett vom Fach wie vom Feinsten. Mainzer Allgemeine Zeitung.
Lars Reichow – Freiheit
Immer nur machen, was man will. Das ist vielleicht langweilig. Deswegen können es auch manche kaum erwarten, den eigenen Garten einzuzäunen und das Wachstum zu unterdrücken. Während andere Völker die Freiheit mit den Zähnen verteidigen, geben wir sie mit einem knackigen Passwort am Computer ab. Hat man je einen Fisch zur Freiheit im Netz befragt? Für viele bedeutet Freiheit einfach nur durchzuschlafen, ohne aufs WC zu gehen. Reicht Ihnen das? Reichows «Freiheit» funktioniert anders. Er hat ein Programm für freie Menschen mit freiem Geist ausklabüstert. Auf der Suche nach den letzten grossen Vergnügungen, Freiheit in Freizeit – grenzenloses Vergnügen im kabarettistischen Paradies. Reichow lässt seinen schrägen Betrachtungen und verqueren Ansichten freien Lauf. Einziger Nachteil: Der Eintritt ist nicht frei.
Lars Reichow war ja mal Lehrer. Und davor Schüler.
Weil er das oft gefragt wird, hat er sich hier nochmal exklusiv erinnert: «Am allerliebsten erinnere ich mich an die Stunden, in denen wir nicht lachten dürften, aber mussten bzw. unbedingt wollten. Ich hatte einen Freund, dessen Gesicht sehr komisch aussah, wenn er lachte, und deshalb war ich bemüht, ihm einen Grund zu liefern. Je strenger der Lehrer, desto lieber lachten wir. Ein Blick genügte, und er prustete los. Wenn ich ihn lachen sah, konnte ich auch. Wir hingen dann notdürftig über den Tischen und hielten unsere Hände vor das Gesicht. Der Druck war ungeheuer gross, denn man musste ja auch ab und zu nachatmen, ohne in schallendes Gelächter auszubrechen. Mitschüler und Lehrer waren oft fassungslos. Niemand wusste, warum wir lachten. Wir hatten ja selbst keine Ahnung. Je grösser die Gefahr wurde, vor die Tür geschickt zu werden, desto mehr mussten wir lachen. Die Kunst war jedoch, drin zu bleiben, denn draussen vor der Tür war es sofort langweilig. Sobald es klingelte, waren wir wieder ernst. Wir mussten uns schonen für die nächste Stunde. In Religion hatten wir einen Lehrer, der schnell rot wurde. Er war katholisch, und ich hatte ein frisch gekauftes «Pups»-Kissen, das wir dringend ausprobieren mussten. Schon der Gedanke an das Geräusch hat uns verrückt werden lassen vor Freude. Als es gerade sehr still war und er etwas diktierte, lösten wir das «Geräusch» aus, und an diesem Tag wurde der Lehrer dunkelrot. Er hat uns dann dem Hausmeister empfohlen als Hilfskräfte, und wir durften den Schulhof ein bisschen sauber machen. Ein ganz besonders gelungener Tag war jener, an dem wir ein Spiel erfunden haben, das hiess «Luftballon». Einer holt tief Luft und steckt den Finger in den Mund, der andere muss den «Stöpsel ziehen», worauf der eine wiederum die Luft verliert und zuckend in sich zusammensackt. Wir sind fast gestorben vor Lachen. Doch je länger die Schulzeit dauerte, desto schwerer fiel es mir früh aufzustehen. Ich kam oft erst zur dritten Stunde, obwohl die ersten zwei nicht frei waren. Vielleicht ist das der Grund, warum ich meinen Beruf in den Abend verlegt habe. Im Grunde mache ich dasselbe wie damals: Ich versuche Leute zum Lachen zu bringen. Ich hätte nie gedacht, dass man davon leben kann. Ich danke all meinen Lehrern für die schöne Zeit!»