Ein Wintertag wie im Märchenbuch. Oropax auf der Bühne, Peer Steinbrück als «Schneemann des Jahres» und die Schlittelfahrt nach der Vorstellung vom Zelt hinunter ins Dorf. Das Arosa Humor-Festival bleibt unverwechselbar!
Arosa Humor-Festival 2013 | Opening mit Oropax
- Publiziert am 6. Dezember 2013
Ein Stück Fertigpizza
Ein wunderbarer Wintertag bildete die Kulisse zum Auftakt des Arosa Humor-Festivals 2013. Eröffnet wurde das Festival mit dem Chaostheater Oropax und ihrem neuen Programm «Chaos Royal». Die beiden Wortakrobaten aus Freiburg begeisterten, wie schon die Jahre zuvor, das Publikum im voll besetzten Festivalzelt. Verständlich! Wer die «Pizza-Nummer» des Duos in Arosa gesehen hat, weiss warum. Was da mit einem Stück Fertigpizza auf der Bühne abgeht, ist tatsächlich äusserst witzig und gekonnt. Viele der bekannten Nummern von Oropax hatten die beiden Komiker schlagfertig an Arosa und seine Macher angepasst. Etwa: «Wenn ich mir einen Mann bauen möchte, würde ich einen Baumann bauen». Mit diesem Kalauer ehrte das Duo den künstlerischen Leiter des Festivals Frank Baumann, der einmal mehr ein attraktives und vielfältiges Programm zusammen gestellt hat.
Schneemann des Jahres an «Stinkefinger»
Der Arosa Schneemann des Jahres wird an eine Persönlichkeit vergeben, die im Verlaufe des Jahres in den Medien für Realsatire sorgte. Der umtriebige deutsche SPD-Politiker Peer Steinbrück setzte sich bei der Jury gegen Persönlichkeiten durch wie den Bachelor Vujo Gavric, Martina Hingis sowie den Zürcher Jugendanwalt Hansueli Gürber, der im Zusammenhang mit dem Fall «Carlos» ein Dauergast in den Medien war. Steinbrück blieb der Enthüllung seiner Statue aus feinstem Aroser Schnee fern, was man in Arosa sehr bedauerte. Zu gerne hätte man den 66jährigen Politiker einmal aus nächster Nähe gesehen – oder mindestens dessen Stinkefinger, den er auf dem Titelbild des deutschen Nachrichtenmagazins «Spiegel» vor den Wahlen selbstbewusst gezeigt hatte. Für den feierlichen Akt vor dem Festival-Zelt auf 2000 Metern über Meer war die Abwesenheit des Poltergeists kein Drama; das Publikum bejubelte den von den Eisbildhauern der Firma «Sculptura» geschnitzten Schneemann des Jahres mit tosendem Applaus.
Schlittelfahrt und Fackelweg
Nach den Abend-Vorstellungen im Zelt ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, mit dem Schlitten ins Dorf zu rasen oder als gemütlichere Variante dem mit Fackeln beleuchteten Wanderweg zu folgen. Arosa bietet also weit mehr als nur Komik. Es ist der ganze Zauber aus Bergwelt, Festivalzelt, Bühnenspektakel und Gemütlichkeit, der das Festival weltweit einzigartig macht. Ach ja, noch etwas: Für Leute, die es lieber bequem haben, fährt natürlich auch die Bergbahn. Aber das ist dann wohl nur halb so schön.