Wenn das Theater an der Grenze in Kreuzlingen Konzerte mit ins Programm nimmt, dann muss es etwas ganz Besonderes sein. Etwa beim Auftritt von Anna Rossinelli und ihrer Band – aber einsortieren lässt sich ihre Musik nicht so einfach.
Theater an der Grenze | Anna Rossinelli
- Publiziert am 7. November 2013
Keine Schublade
Ein bisschen Gypsy, ein bisschen Elektronik mit hübschen Beats, ein bisschen romantisch und ein bisschen rauh: Nachdem das jüngste Album von Anna Rossinelli bis an die Spitze der Schweizer Charts gelangte, kann man wohl davon ausgehen, dass die Mischung der Basler Sängerin und ihrer zwei Bandkollegen ankommt – aber ohne sie in eine bestimmte Schublade stecken zu können. 2010 gewann das Trio die Schweizer Vorausscheidung für den Eurovision Song Contest und erreichte im folgenden Jahr das Finale. Geschadet hat dieses Engagement nicht, auch wenn die Platzierung alles andere als berauschend war.
Bioelektronik
Nach dem Top Ten Debut-Album «Bon Voyage» und einer erfolgreichen Clubtour haben Anna Rossinelli und ihre Band mit «Marylou» ihre zweite CD veröffentlicht. In den Schweizer Album-Charts schnellte die neue Produktion der Sängerin und Songschreiberin rasch auf Platz 1. «Beats haben auf dem neuen Album einen höheren Stellenwert als früher», sagt die Sängerin. Der Ausdruck Bioelektronik beschreibe den neuen Sound am besten. Rossinelli und ihre Begleiter verwenden keine Samples, wie das sonst in der elektronischen Musik üblich ist, sondern spielen die Instrumente normal ein und verfremden sie im Nachhinein.