Die Sehnsucht nach dem Rauschhaften treibt an. Manche tanzen sich in Ekstase. Andere verlieren sich in der Arbeit und geben sich dem Flow hin und Rauschmittel haben ihre Tradition. Die kultische Verwendung des Fliegenpilzes beispielsweise ist in mehreren Teilen der Welt bereits vor 7000 Jahren belegt. Sobald der Rausch zum Zwang wird, überwiegen die negativen Seiten. Wie das alles musikalisch klingen kann, ist am 10. August 2024 in Davos zu erleben.
Tanz, Ekstase, Rausch, Drogen und junge Musiker:innen
- Publiziert am 6. Juli 2024
Das Davos Festival bietet mit «Überdosis» ein Konzert, das uns vor Glückseligkeit high machen könnte.
Konzertprogramm Überdosis
Ernest Bloch (1880–1959) – Violinsonate Nr. 2, Poème mystique
Chiara Sannicandro, Violine
Miłosz Sroczyński, Klavier
Georges Aperghis (*1945) – Graffitis
Paul Ebert, Perkussion
Claude Debussy (1862–1918) – Fêtes galantes
— 1. En sourdine
— 2. Fantoches
— 3. Clair de Lune
Chiara May Jarrell, Sopran
Josefa Schmidt, Klavier
Eugene Hartzell (1932–2000) – Twelve Poems by Jehane Markham für Mezzosopran, Viola und Klavier
— Nightmare I
— Nightmare II
Chiara May Jarrell, Sopran
Julia Wawroswka, Viola
Josefa Schmidt, Klavier
Wojciech Chałupka (*1999) – Gate für Viola und Tape
Julia Wawroswka, Viola
Richard Strauss (1864–1949) – Tanz der sieben Schleier, aus Salome, op. 54
(arr. von Tjasha Gafner und Héléna Macherel für Violine und Harfe)
Dmitry Smirnov, Violine
Tjasha Gafner, Harfe
Die Welt wie sie sein sollte
Der Konzertabend ist vielfältig, von Richard Strauss (1864–1949) und seinem «Tanz der sieben Schleier» aus Salome über Georges Aperghis (*1945) «Graffitis» bis zu Ernest Bloch (1880–1959) und seiner Violinsonate Nr. 2, «Poème mystique». Dazu meinte Ernest Bloch, sein rauschhaftes «Poème mystique» verkörpere «die Welt, wie sie sein sollte: die Welt, von der wir träumen, eine Welt voller Idealismus, Glaube, Inbrunst und Hoffnung». Bereits in seiner ersten Sonate hatte er seine Angst und seinen Schmerz über den Ersten Weltkrieg zum Ausdruck gebracht. In einem sich entwickelnden Satz fliesst sein Poème rhapsodisch in einen Kontext aus gregorianischem Gesang, Debussy und Elementen, die auf die ethnisch-jüdischen Wurzeln des Komponisten hinweisen.