Swiss Alp Classics 2023 in Andermatt und Vitznau
- Publiziert am 6. Juni 2023
In Andermatt feiert das Luzerner Sinfonieorchester seine Swiss Alp Classics-Premiere. In Vitznau sind zwei junge Pianisten am Start.
Sebastian Picht und Carey Byron, beide noch keine 20 Jahre alt, spielen im Kammermusiksaal von Kultur Kulinarik Vitznau auf. Sie sind «Young Pianists» der Lang Lang International Music Foundation zu der seit 2018 eine intensive Verbindung durch das Swiss Alp Classics besteht. Chefdirigent Michael Sanderling, der mit dem Luzerner Sinfonieorchester in Andermatt zu Gast sein wird, spricht im Interview unter anderem darüber, wie er sich als Berliner in der Naturidylle der Schweizer Alpen fühlt.
Die 19-jährige Carey Byron und der 18-jährige Sebastian Picht, beide trotz ihrer Jugend bereits Gewinner renommierter internationaler Klavierwettbewerbe werden in Vitznau zu hören sein. Beide bestreiten je eine Konzerthälfte. Den Abschluss des offiziellen Programms bildet wie in den vergangenen Jahren ein Werk für Klavier zu vier Händen. (Details siehe Website des Veranstalters)
Bei der siebten Auflage des Swiss Alps Classics (15. bis 17. Juni 2023) feiert das Luzerner Sinfonieorchester seine Premiere am Festival. Chefdirigent Michael Sanderling spricht im Interview über die Konzerthalle Andermatt, den Solisten Sebastian Bohren und darüber, wie er sich als Berliner in der Naturidylle der Schweizer Alpen fühlt.
Interview Michael Sanderling
Michael Sanderling, Sie sind seit 2021/2022 Chefdirigent der Luzerner Sinfonieorchesters (LSO). Was macht die Faszination dieses ältesten Sinfonieorchesters der Schweiz aus?
Michael Sanderling: Das Luzerner Orchester zeichnet sich durch eine ungewöhnlich starke Paarung von kammermusikalischer Verantwortung und Transparenz einerseits sowie dem Drang nach symphonischer Opulenz andererseits aus. Einzeln kennt man die Vorzüge bei anderen Orchestern,
aber diese Mischung auf höchstem Niveau hat man selten. Dazu kommen Disziplin, Schnelligkeit und Flexibilität. Ein Eldorado für jeden Chefdirigenten …
Sie treten gemeinsam mit dem LSO am 17. Juni in der Andermatt Konzerthalle auf. Was schätzen Sie an dieser Konzert-Location?
Wunderbare, interessante Architektur an einem fantastisch gelegen Ort in perfekter Umgebung … was will man mehr? Ich bin sehr gespannt, ob dieser Saal auch genauso spektakulär klingt?!
Wie würden Sie das Konzert charakterisieren, das Sie im Rahmen des Swiss Alps Classics spielen werden?
Wir bringen das wahrscheinlich lyrischste und eines der dramatischsten Werke von Ludwig van Beethoven mit nach Andermatt. Damit sind die beiden Pole der menschlichen Emotion abgebildet. Besonders freue ich mich auf unseren Solisten Sebastian Bohren.*
Was zeichnet Sebastian Bohren aus?
Ihm eilt ein hervorragender Ruf eines jungen Geigensolisten voraus, der sich besonders um stilistische Unterscheidungen zum Beispiel auch in Fragen der historischen Aufführungspraxis bemüht.
Ihnen selbst wurde die Musik als Sohn einer Kontrabassistin und eines Dirigenten geradezu in die Wiege gelegt. Wie war es für Sie, in eine Musikerfamilie geboren zu werden?
Ein Glück … Dankbarer als ich kann man seinen Eltern nicht sein. Nicht nur dafür …
Sie sind selbst Berliner. Welches Verhältnis haben Sie zur Naturkulisse der Schweizer Alpen? Welchen Reiz üben die Orte Luzern und Andermatt auf Sie aus?
Ja, ich bin in Berlin geboren. Und jetzt ist mein Leben hier – in einer Naturidylle nahe Luzern – einerseits Ruhepol, aber andererseits auch Inspiration. Die Natur ist die stärkste Macht … das lerne ich jetzt! Wunderbar!