Im Burgverlies steht das Schlagzeug gefangen, auf dem Turmdach, zwischen Himmel und Bergen tanzen sie Auge in Auge, in den Sälen des Schlosses erblüht rote Musik zwischen den Zeiten. Die zweite Schlossmediale in Konfliktfreude.
Schlossmediale Werdenberg | Auge um Auge
Auge um Auge
Mit diesem unversöhnlich klingenden Thema eröffnet die Schlossmediale Werdenberg ihre zweite Saison und öffnet die Augen und Ohren für viele widersprüchliche Auslegungen des altbekannten Rachemotivs. Wer das Schloss Werdenberg betritt, begibt sich auf eine Zeitreise vom 13. bis ins 20. Jahrhundert. Das wehrhafte Gemäuer, die ausgestellten Waffen und vermeintlichen Kerkerräume wecken Assoziationen an Kampf und Bedrohung. Die Gerichtsstuben in den oberen Stockwerken wiederum erzählen in unserer Vorstellung von Gesprächen und einem diplomatischen Auge um Auge. Es ist naheliegend, solche Zeitreisen im Schloss in der Musik zu spiegeln. Einen Schwerpunkt bildet dieses Jahr das Schlagzeug. Der Komponist, Schlagzeuger und Performer Alexandre Babel stellt seinen für die Schlossmediale entwickelten Klangturm «Panoptikum» vor.
Künstler im Focus
Die Künstler im Fokus 2013 reizen mit überbordenden Farben und Klängen. Jonas Burgert mit einer kraftvollen, spektakulären Bilderwelt und David Philip Hefti mit einer facettenreichen, lautmalerischen Komposition. Im Auftrag der Schlossmediale hat er den Nietzsche-Text «Yorick als Zigeuner» vertont und für die Neuen Vocalsolisten Stuttgart geschrieben.
5 Uraufführungen, Klangspektren von Monteverdi über den Tango und den Flamenco bis zum Geknatter der Harley Davidson prägen die Abende der Schlossmediale. Tagsüber ist die Ausstellung zu sehen: Künstler und Künstlerinnen sind mit Lichtskulpturen, Klanginstallationen und Performances sowohl hör- als auch sichtbar.