Die beiden Wörter Chuchchepati und Chuchichästli aus dem Nepalesischen und aus dem Schweizerdeutschen sind die einzig bekannten Substantive mit drei ch. Der Appenzeller Kontrabassist, Experimentalmusiker und Klangkunstvermittler Patrick Kessler bringt sie mit seinem neuen Orchester gleichsam in Einklang. Er hat ein experimentelles Klanglabor geschaffen, von wechselnden Musikern bespielt und durch acht Lautsprecher verstärkt.
Patrick Kessler | Experimenteller Echtzeit-Soundtrack
Wer bei Chuchchepati erstmal nur Chuchichästli versteht, liegt nicht ganz falsch: Eine Echtzeit – Installation für acht Lautsprecher & Orchester
Ein kollektives Labor
Chuchchepati heisst Horizont, ist ein Stadtteil von Kathmandu und verweist auf die Herkunft der acht grossen Lautsprecher, die als oktaphone Installation im Orchester mitwirken. Die Besetzung ist variabel. Mit wechselnden Musiker*innen aus dem In- und Ausland entwickelt Patrick Kessler im Palace in St. Gallen eine flexible Klangsprache von Echtzeit-Soundtracks. Der Konzertraum wird zum kollektiven Labor, sozusagen zum öffentlichen Chuchichästli, in dem Wechselwirkungen zwischen Orchester, Lautsprechern und dem Publikum geprobt werden. Die Soundinstallation ist offen begehbar und kommunikativ; die Zuhörerschaft soll aktiv mitwirken. Klangforscher Kessler, wirkt einmal mehr als klanglicher Weltenverbinder, und der nepalesische Zungenbrecher Chuchchepati wird zur Ohren- und Horizonterweiterung.