Ihre eigenen Soundexperimente führt sie unter dem Pseudonym Frida Stroom durch. Dabei bleibt sie ihrem Instrument, dem E-Bass zwar treu, bearbeitet ihn jedoch mit Bogen, Steinen, Loops und Effekten, um sphärische Klanglandschaften zu entwickeln, die sich gängigen Songstrukturen verwehren, dabei aber eine enorme Kraft entfalten.
Fondation SUISA | Martina Berther aka Frida Stroom
Klar und direkt muss es sein. Martina Berther ist die Noise-Laborantin unter den jungen Schweizer Musiker*innen!
Im Hintergrund
Wenn sie unter ihrem eigenen Namen auftritt, geschieht dies meist im Hintergrund, als Teil der Rhythmusgruppe, mit klarer Aufgabenverteilung. Eine Unterstützerin der musikalischen Visionen anderer, Arbeiterin der Musik in Bands wie True oder Ursina. Dies macht sie zu einer der meistbeschäftigtsten Sidewomen der Schweizer Musikszene, die mühelos zwischen Jazz, Pop und Hip Hop hin- und her springt.
Eigenständig
Für Projekte, in denen sie selbst federführend ist, sucht Berther gerne die Distanz des Pseudonyms. Ihre eigenen, allen im Studio, ihrem Labor, entwickelten Werke, veröffentlicht sie als Frida Stroom. Ein durchaus passender Name, denn ihre Tonteppiche fliessen und wabern wie ein Fluss, wirken mitunter elektrifiziert. Die umtriebige Churerin hat an der Luzerner Hochschule Performance Jazz und Musikpädagogik studiert und arbeitet neben ihren zahlreichen Engagements auch noch als Lehrerin für E-Bass.
Polytechnik
Das Duo Ester Poly hat die Wahlzürcherin mit der Genfer Schlagzeugerin Béatrice Graf gegründet und im Oktober 2017 die erste Platte veröffentlicht. Das Zweierteam versteht sich als dezidiert queerfeministisches Projekt, das sich nicht nur klanglich gegen gesellschaftliche Normen des Weiblichen stellt und mit Kraft und Direktheit überzeugt, fernab von Plastikmusik. Bis März 2018 sind Ester Poly in der Schweiz und Europa auf Tour und versprechen eine energiegeladene Unterhaltung jenseits des Popmainstreams.