Musik und Texte des Zürchers, der eigentlich Julian Pollina heisst, besitzen Widerhaken. Es geht an keiner Stelle darum, sattsam bekannte Befindlichkeiten zu paraphrasieren. Damit hebt sich Faber von der Masse ab und wird zu etwas ganz Besonderem.
FABER | ALLES GUTE | KONZERTE in Zürich und Bern
- Publiziert am 1. März 2017
«Akustik-Punk für Mädchen»
Fabers Texte sind bitterbös und seine Melodien voller Sehnsucht. Sophie Hunger hat den Singer-Songwriter unter ihre Fittiche genommen, dabei hatte er ihr nur ein einziges Lied vorgesungen. Ein Stück wie «Wer nicht schwimmen kann, der taucht» begegnet dem verstörenden Flüchtlingsdrama am Mittelmeer eben auch mit verstörenden Mitteln. Überhaupt glänzt Fabers Lyrik gern mit Brecht‘schem Verfremdungseffekt. Hier werden Gewissheiten in Frage gestellt, es wird sich selbst aufs Glatteis gelockt. Denn mal ehrlich… nur relaxed mit Klampfe und C-Dur am Kaminfeuer sitzen, das wäre doch einfach zu langweilig. So erfüllt sich denn auch gerade live Fabers Punk-Background. Neben ruhigen und ergreifenden Momenten nimmt sein Folk immer wieder rasante Fahrt auf, wobei das Setting mit Bassist und einem Drummer, der gleichzeitig (!) Posaune spielt, zusätzlich zu Fabers Gesang und Gitarre stets etwas von einem durchgeknallten Strassenmusik-Happening besitzt. Als «Akustik-Punk für Mädchen» würden manche daher ihren Sound bezeichnen, erzählt Faber.
Auftritte in der Schweiz
Nach einer Zeit, die viel zu lange scheint, kehrt Faber für eine Headline-Show wieder in seine Heimat Zürich zurück. Nebst einem Support Act bringt er auch eine Menge an Erfahrungen und Erlebnissen von seiner Tour durch ganz Deutschland mit. Mitte Juli gastiert er am Gurten Festival Bern.