Mit der Aufführung am 26. April 2024 kommt die Stiftung ihrem Ziel wieder ein Stück näher. Bach komponierte «Auf Christi Himmelfahrt allein» (BWV 128) für das Fest zur Himmelfahrt Christi, wobei der Titel als Leitmotiv für die ganze Kantate steht: die feste Hoffnung auf die «Nachfahrt» der Christen auf himmlische Verklärung und Gottesbegegnung von Angesicht zu Angesicht. Die Aufführung in der Evangelischen Kirche Trogen wird durch eine Reflexion des Autors Michael Köhlmeier begleitet.
Bach-Kantate «Auf Christi Himmelfahrt allein»
- Publiziert am 25. April 2024
Die J. S. Bach-Stiftung hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, das gesamte Vokalwerk Johann Sebastian Bachs zur Aufführung zu bringen.
ÜBER DIE J. S. BACH-STIFTUNG
Chor & Orchester der J.S. Bach-Stiftung bringen innerhalb von rund 25 Jahren das gesamte Vokalwerk von Johann Sebastian Bach (1685−1750) zur Aufführung. Jeden Monat wird unter der Leitung von Rudolf Lutz eine Kantate von Bach gespielt. Geplant ist, dass das Vorhaben im Jahr 2027 seinen Abschluss findet. In der festen Absicht, das Vorhaben umzusetzen, taten sich im Jahr 1999 der Musiker Rudolf Lutz und der Unternehmer Konrad Hummler zusammen. Aus privaten Mitteln wurde der Grundstock der J.S. Bach-Stiftung geäufnet. Die erste Kantatenaufführung fand 2006 statt. Die J. S. Bach-Stiftung setzt sich mit ihrem Engagement für die Förderung und Verbreitung der Musik von Johann Sebastian Bach ein. Mit hochkarätigen Aufführungen, musikalischen Bildungsangeboten und interdisziplinären Projekten möchte die Stiftung das kulturelle Erbe von Bach bewahren und zeitgemäss interpretieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Künstler:innen und Fachpersonen entstehen einzigartige Konzert- und Vermittlungserlebnisse, die Menschen jeden Alters und Hintergrunds ansprechen.
Virtuose Horn-Fanfaren
Im kontrastreichen Werk «Auf Christi Himmelfahrt allein» wird aber nicht nur die Auferstehung Jesu zelebriert, sondern auch die dem Menschen geziemende Demut reflektiert. Während die Arien vor menschlichem Übermut warnen und die Herrlichkeit Gottes zu erblicken suchen, blasen die Rahmensätze mit elektrisierender Energie «allen Zweifel, Angst und Pein» unserer Welterfahrungen hinweg. Musikalisch gestaltet wird der Abend vom Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung unter der Leitung von Rudolf Lutz, zusammen mit den Solisten Jan Börner (Alt), Raphael Höhn (Tenor) und Andreas Wolf (Bass). Auch wenn die Kantate allen Aufführenden Gelegenheit bietet ihr Können zu präsentieren, werden die Bläser ganz besonders in Szene gesetzt, mit virtuosen Horn-Fanfaren sowie fabelhaften Obligaten-Stimmen für Trompete und Oboe d’Amore, die die Solisten fast in den Schatten stellen.
Autor Michael Köhlmeier
Der vielfach ausgezeichnete Autor Michael Köhlmeier, der an diesem Abend über das Werk reflektiert, kennt Zweifel, Angst und Pein der Welt ganz persönlich, verloren er und seine Frau doch ihre Tochter vor etwa 20 Jahren bei einem Bergunfall ob Hohenems. Und er kennt die Schattenseiten der Gesellschaft als unerschrockener Warner vor neofaschistischen Tendenzen. Wie er zu den Themen des Werks steht und wie diese Bachkantate auf den Schriftsteller wirkt, werden die Besucher:innen zwischen den zwei Aufführungen der Kantate erfahren.
Einführung und Faksimile Ausgabe
Eingeführt wird das Konzert von Rudolf Lutz und Pfarrer Niklaus Peter in ihrer gewohnt kurzweiligen Mischung aus musikalischen und inhaltlichen Erläuterungen. Mehr noch als Unterhaltung bietet diese Werkeinführung dem Publikum einen Zugang zu Bachs Musik mit möglicherweise ganz neuen Perspektiven.
Zudem haben Konzertbesuchende die Möglichkeit, eine wunderschöne Faksimile-Ausgabe von Bachs Calov-Bibel zu besichtigen. Der dreibändige, 27 kg schwere, 1681/82 gedruckte Kommentar zur Lutherbibel war Johann Sebastian Bachs ständiger Begleiter bei seiner Kompositionsarbeit und er notierte darin zahlreiche Anmerkungen. Jeweils am Konzerttag wird die Calov-Bibel um 15.30 Uhr am Landsgemeindeplatz 2, 9043 Trogen aufgelegt; die Anwesenden finden sich anschliessend zur Perikopenlektüre bei Kaffee in der Krone Trogen ein.
Textgrundlage: J. S. Bach-Stiftung