Menschen unterschiedlicher Kulturen treffen in Uri seit Jahrhunderten aufeinander, durch hohe Berge voneinander isoliert, durch Pässe miteinander verbunden. Hier wo Händler und Waren, Sprachen und Kulturen vorbeiziehen, findet alle zwei Jahre das internationale Musikfestival «Alpentöne» statt.
Alpentöne 2017
- Publiziert am 2. Juni 2017
Das 1999 gegründete dreitägige Festival «Alpentöne» ist keinem musikalischen Stil verpflichtet.
Klischees über Bord geworfen
Das 1999 gegründete dreitägige Festival «Alpentöne» ist keinem musikalischen Stil verpflichtet. Das Thema ist eindeutig, nicht aber das Genre. Ob Neue Musik, Klassik, Jazz, Folk oder Volksmusik bzw. Mischungen daraus, die Ansätze stützen sich alle auf Klangvorstellungen, die einen Bezug zu den Alpen haben. Dieser stellt sich, je nach Herkunft, völlig anders dar: überraschend vielfältig, ungewöhnlich und zuweilen auch befremdend. Ob mit starkem oder weniger ausgeprägtem Traditions-verständnis, die durchweg exzellenten Künstler werfen so manches Klischee über Bord, sie reiben sich an falschen Vorstellungen von einem Klang der Berge, mal ernüchternd und mal verklärend, mal tiefgründig und sinnlich, mal ernst und mal mit Humor (wie beispielsweise die Band «Gankino Circus», siehe Video).
Neue alpine Klangvorstellungen
Die Musiker kommen nicht nur aus der ganzen Schweiz, sie reisen aus allen Ländern des Alpenbogens zwischen Slowenien und Okzitanien an. Sie kommen aus den Bayerischen Voralpen und den lombardischen Ebenen, aus Tirol und dem Appenzell, aus dem Engadin und Piemont, aus München, Mailand und Marseille, sie kommen aus den grossen Metropolen und den entlegenen Regionen. Ihr Material ist die weitläufige und feingliedrige, stilistisch so vielfältige musikalische Tradition der Alpenländer. Aber auch ihr persönliches Klanggedächtnis ist ihr Fundus. Viele entwickeln so ganz neue alpine Klangvorstellungen und Sounds der Gegenwart.