Das Typorama ist ein einzigartiger Museums- und Produktionsbetrieb, installiert in den Hallen der ehemaligen Papierfabrik Bischofszell. Es beherbergt eine Handsetzerei mit gut 3000 Schriftsätzen sowie Setz- und Druckmaschinen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Im Typorama werden immer noch Druckerzeugnisse nach der alten Bleisatztechnik hergestellt.
Typorama | Museum für Satz und Druck | Bischofszell
Es klopft und knattert im Typorama in Bischofszell, betriebsbereite Maschinen erzählen die Geschichte von Satz und Druck vor unserer Zeit.
Blei und Hand und Aufträge
Hunderte von Schriftgarnituren, Bleisetzmaschinen, Handpressen, Schnellpressen, Automatenpressen und die ersten Fotosatzgeräte. Ein vielfältiger Maschinenpark auf über 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Das Typorama ist einerseits ein Museum, in dem Führungen und Workshops einen Einblick in das alte Handwerk des Bleisatzes und des Druckens geben – ein Ort, an dem Wissen und Können aus vergangenen Jahrhunderten bewahrt wird. Aber es ist auch ein Produktionsbetrieb, in dem verschiedenste Drucksachen in althergebrachtem Handwerk kommerziell hergestellt werden.
Es begann 1979
Den Grundstein zum Typorama legte 1979 Paul Wirth mit dem Kauf einer Linotype Ideal Baujahr 1912. Es war der Beginn der vorerst «Das kleine Setzmaschinen Museum» genannten Sammlung. Paul Wirth wollte die faszinierende Technik des maschinellen Bleisatzes, der damals gerade vom Fotosatz abgelöst wurde, der Nachwelt erhalten, und zwar produktionstüchtig. Daraus entstand in St. Gallen im Laufe der Jahre eine komplette Buchdruckerei mit allen Entwicklungsschritten des 20. Jahrhunderts. 1995 wurde die immer grösser werdende Sammlung in Typorama umbenannt und zwei Jahre später der Förderverein Typorama gegründet. In den Hallen der alten Papierfabrik Bischofszell fand man einen Ort, wo alle Maschinen zusammengeführt und der die Öffentlichkeit gezeigt werden können. Jährlich werden an rund 60 Führungen über tausend Personen in die Welt der «schwarzen Kunst» eingeführt.
Text: Typorama