Die Sonderausstellung zur Appenzeller Ziege zeigt auf, wie beliebt das zutrauliche und gewitzte Tier bis heute ist, auch als Sujet der bildenden Kunst, des Kunsthandwerks, der Bauernmalerei, der Schnitzerei, der Fotografie und des Films.
Museum Appenzell | Chomm giz giz giz
Tier mit Charme
Als weisse Flecken verschönern Appenzeller Ziegen die grüne Landschaft und bilden bei Alpfahrten – zusammen mit dem Gäsbueb und der Gäsmeedl – den schmucken Anfang. Dem Charme der quirligen Tiere ist nur schwer zu widerstehen. Ziegen haben einen freundlichen Charakter, recken beim Vorbeigehen neugierig die Köpfe und können sehr anhänglich sein.
Die Geiss als Kunstobjekt
Die Sonderschau im Museum Appenzell illustriert die Bedeutung der Ziege früher und heute anhand von Sammlungsobjekten, Geissenschellen, alten und zeitgenössischen Fotografien. Die Geissen waren und sind bei Malern, Schnitzern, Kunsthandwerkern und Filmemachern gleichermassen beliebt.
Molkenkuren
In Appenzell Innerrhoden hatte die Ziege vor allem in der Blütezeit der Molkenkuren um 1850 eine grosse wirtschaftliche Bedeutung, was auch Fotografien aus der damaligen Zeit eindrücklich dokumentieren. Es gab über 850 Ziegenhalter und rund 5000 Ziegen. Heute sind im Kanton noch 46 Ziegenbauern übrig geblieben, die zusammen rund 440 Ziegen halten.
Alpziegen und Heimgeissen
Heimgeissen versorgten noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein die Daheimgebliebenen mit Milch, während der Grossteil der Familie auf der Alp weilte. Auch die Heubauern, die im Gegensatz zu den Sennen kein Vieh besassen, hielten oft Milchziegen für den Eigenbedarf. Heute ist die Appenzeller Ziege vom Aussterben bedroht. Mit der Förderung und Vermarktung von Ziegenmilchprodukten will die Stiftung ProSpecieRara dem entgegen wirken.