Anstelle der abgeschafften politischen Landsgemeinde gibt es seit vier Jahren in Appenzell Ausserrhoden die kleine Kulturlandsgemeinde, genannt kKL. Sie beschäftigt sich jeweils mit einer aktuellen kulturpolitischen Frage. 2009 standen Themen rund ums Geld im Zentrum – aus aktuellem Anlass, aber mit einem weiten Blickwinkel und unkonventionellem Zugriff.
Kulturpolitik | Kulturlandsgemeinde
Ausgangspunkt der Referate, Workshops, Debatten und Kunstaktionen ist die gegenwärtige Finanzkrise. Verhandelt wurden zum einen ökonomische Alternativen wie die Frage eines Grundeinkommens für alle – zum andern sollte die Natur des Geldes überhaupt erforscht werden, seine Magie, seine Unfassbarkeit, auch seine psychologische Mächtigkeit. Die Frage war dabei so pragmatisch wie surreal: Was sind eigentlich die Millionen und Milliarden Franken, Dollar, Euro – Zahlen, mit denen inzwischen jeder jongliert und die niemand kapiert. Stargast der Veranstaltung war Peter Sloterdijk, Philosoph, Publizist und Rektor der Hochschule für Gestaltung Karlsuhe. Er gilt als einer der führenden Querdenker der Gegenwart und ist Autor zahlreicher Bücher, zuletzt «Zorn und Zeit» und «Du musst dein Leben ändern». Zur Finanzkrise entwickelte er u.a. die These vom «Ende der Frivolitätsepoche».
Als Quintessenz der Veranstaltung wurde eine Sendschrift mit sieben Thesen verlesen >Sendschrift als PDF downloaden