Was wissen wir über den menschlichen Körper? Was über Gesundheit und Krankheit? Wie entsteht dieses Wissen? Die zwei medizinhistorischen Ausstellungen «Arbeit am Un-Wissen» und «Lebensgefahr!» werfen Blicke zurück und in die Gegenwart und beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Lange vor der Covid-19-Pandemie geplant, sind beide Ausstellungen heute aktueller denn je.
Kosmos Körper | Arbeit am Un-Wissen | Lebensgefahr!
- Publiziert am 22. Februar 2022
Arbeit am Un-Wissen
Die Basler Ausstellung trägt den Titel «Arbeit am Un-Wissen» und beginnt mit der Ankunft des grossen Arztes Andreas Vesal in Basel. Hier gab er im Jahre 1543 sein Grundlagenwerk über die menschliche Anatomie in den Druck. Sie endet fast 500 Jahre später mit der Befragung wissenschaftlicher Expert:innen, die auf ganz unterschiedliche Weise daran arbeiten, das Virus Covid-19 zu entschlüsseln. Dazwischen wird in insgesamt 32 Episoden erzählt, wie in Basel Medizingeschichte geschrieben, wie Gesunde und Kranke behandelt, gepflegt, durchleuchtet und geheilt, wie an Lebenden und Toten geforscht, experimentiert, gelernt und gelehrt wurde, wie praktische Erfahrungen, Zufälle, Irrtümer und Fehlschläge oft zu neuem medizinischem Wissen führten.
Lebensgefahr!
In der Ausstellung «Lebensgefahr!» geht es um die Risiken und Nebenwirkungen der Prattler Industrialisierung. Das ehemalige Bauerndorf hat sich im 19. Jahrhundert innerhalb weniger Jahrzehnte zu einem Industriestandort gewandelt und damit die Arbeits- und Lebenswelt seiner Bevölkerung auch in gesundheitlicher Hinsicht verändert: Die körperlichen und seelischen Auswirkungen der Fabrikarbeit schufen neue Krankheitsbilder und neue Ansätze zu ihrer Bekämpfung.