Wie steht es um das Verhältnis zwischen Engelberg, Nidwalden und Obwalden untereinander? Vier Museen aus der Region präsentieren interessante Sonderausstellungen, die aus jeweils anderer Perspektive die teilweise schwierigen Beziehungen beleuchten.
Engelberg, Nidwalden, Obwalden | Dreiecksgeschichte | Szenen 1–4
Engelberg, Obwalden und Nidwalden
Engelberg feiert 2015 die 200-jährige Zugehörigkeit zu Obwalden. Gleich vier Ausstellungen (Nidwaldner Museum/Salzmagazin Stans, Tal Museum Engelberg, Historisches Museum Sarnen und Museum Bruder Klaus Sachseln) fragen nach den historischen Gründen, weshalb Engelberg zu einer Exklave Obwaldens geworden ist. Im Salzmagazin Stans etwa steht die Frage im Fokus, warum die Nidwaldner sowohl 1798 wie auch 1815 in zum Teil blutige Konflikte mit fremden Herren – Franzosen, übrige Eidgenossenschaft – gerieten und wie es zum Anschluss Engelbergs an Obwalden kommen musste.
Sonderfall Engelberg
Dass sich das Klosterdorf heute zu Obwalden zählt, ist nicht selbstverständlich. Gehörte der ehemals selbständige Klosterstaat doch nach seiner Aufhebung 1798 während zwölf Jahren zu Nidwalden. Aufgrund politischer Wirren um den eidgenössischen Bundesvertrag und der Eigenwilligkeit der Nidwaldner, die sich dem Vertrag verweigerten, schloss sich Engelberg 1815 dem Nachbarkanton an. Doch die Beziehungen zwischen den Tälern blieben gespannt.
Die Rivalitäten in der Gegenwart
Nebst der eigentlichen Geschichte ist auch die Untersuchung der Gegenwart ein Thema. Das gemeinsame Ausstellungsprojekt zwischen Ob- und Nidwaldner Museen ist in dieser Art und Grösse bisher einmalig. Im Rahmen einer Mitmachkampagne werden unter anderem persönliche Anekdoten, Fotos und Geschichten 2015 in den Museen gezeigt. «Zeig mir deinen Lieblingsort in Unterwalden!» – unter diesem Titel suchte man etwa Fotos von bevorzugten Orten.