Das Museum Ackerhus zeigt, wie man Heimatmuseen wiederbeleben kann
- Publiziert am 21. August 2023
Eine Sonderausstellung stellt den Museumsgründer Albert Edelmann in seiner Funktion als Sammler, Entdecker und Lehrer vor.
Nichts rührte sich mehr in dem alten Toggenburger Haus, das seit 1952 als Heimatmuseum Ackerhus mit eigener Stiftung existierte. Dann fand sich eine Gruppe engagierter Liebhaber:innen zusammen und entwarf mit dem Stiftungsrat ein neues Konzept! Heute zeigt das Museum, das vom Kulturverein Ackerhus betrieben wird, Sammlungsobjekte der Toggenburger Hauskultur und vor allem Musikinstrumente aus vier Jahrhunderten.
Der Kulturverein Ackerhus betreut das Museum Ackerhus und sein neues Lokal. Beides gehört zusammen. Das historische Toggenburger Haus bewahrt und präsentiert die Schätze, welche Albert Edelmann ein Leben lang gesammelt hat. Es versteht sich auch als Zentrum der zwei typisch toggenburgischen Musikinstrumente, der Halszither und der Hausorgel. Das Kulturlokal bietet Platz für Konzerte, Ausstellungen, Kurse und festliche Anlässe. Während das Museum Begegnungen mit der historischen Kultur anbietet, steht das Lokal der Gegenwart offen. Der Verein bezweckt die Unterstützung der gesamten Ackerhus-Aktivität.
Der Toggenburger Musikliebhaber
Sieben Toggenburger Hausorgeln, Toggenburger Halszithern, farbig gefasste Toggenburger Möbel, Gemälde und Grafiken von Babeli Giezendanner, Felix Brander, Albert Edelmann, Hedwig Scherrer, Hans Brühlmann, Karl Hofer und zahlreiche Arbeiten der angewandten Kunst gehören zu den wertvollsten Sammlungsobjekten von Albert Edelmann. Aus einem musischen Lichtensteiger Lehrerhaushalt stammend, interessierte er sich schon als Seminarist am Rorschacher Lehrerseminar für Musik, Malerei, Landesgeschichte, Theater, Literatur und Kunst. Während seiner folgenden Dienstjahre im Bergschulhaus Dicken zwischen 1906 und 1952 legte er mit viel Sachverstand eine museale Sammlung an. Nach seiner Pensionierung machte er sie im Ackerhus als «bewohntes Heimatmuseum» der Öffentlichkeit zugänglich. In einem Toggenburger Haus aus dem 18. Jahrhunderte zeigte er seinen Besuchern in der Art des bewohnten Heimatmuseums, was er ein Leben lang gesammelt hatte. Nach seinem Tod führt seine langjährige Haushälterin Ida Bleiker gemeinsam mit dem Stiftungsrat der Albert-Edelmann-Stiftung das Museum in seinem Sinn weiter.