Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Publikation AUS EINEM ALTEN NEST (1923) des Lenzburgers Nold Halder werden in einem ambitionierten Ausstellungsprojekt gesammelte Erzählungen verschiedener Sagensammler aus dem Aargau wiederbelebt, im Innen- und Aussenbereich des Museums. 15 Sagen-Hörtexte mit zahlreichen Murmelbahn-Stationen bieten, begleitet von Drachen, Hexen und Geistern, Spiel und Spass für die ganze Familie.
Augmented Reality und künstliche Intelligenz erwecken Sagen zu neuem Leben
Nold Halder (1899 -1967)
Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Wettingen studierte Nold Halder zwischen 1919 und 1927 an der Universität Genf, der Universität Bern und der Universität Dijon. Parallel zu seinen Studien war er 1920 bis 1926 als Lehrer an der Gymnasialabteilung des Landerziehungsheims Grünau in Wabern bei Bern tätig. 1927 erwarb er das aargauische Sekundarlehrerpatent und wurde vom Regierungsrat als Lehrer, Bibliothekar und Archivar an die kantonale Strafanstalt Lenzburg gewählt, wo er in den folgenden Jahren u. a. eine gewerbliche Fortbildungsschule für erwachsenen Sträflinge aufbaute. 1942 übernahm Halder die Leitung der Strafanstalt St. Gallen und der ihr angegliederten Strafkolonie Saxerriet. 1947 verliess er diesen Posten, um die auf ihn gefallene Wahl als aargauischer Staatsarchivar und Kantonsbibliothekar anzunehmen. Als Staatsarchivar befasste sich Nold Halder neben der täglichen Arbeit mit der Flurnamenforschung und mit der Bereinigung der Gemeindewappen. 1928 war Halder Mitbegründer der «Vereinigung für Natur und Heimat», die ab 1930 die Lenzburger Neujahrsblätter herausgab, von denen er die ersten 13 Jahrgänge redigierte. Auch an der Gründung des Heimatmuseums in Lenzburg 1937 war Halder massgeblich beteiligt. Des Weiteren publizierte er Verschiedenes zu heraldischen und verschiedenen historischen Themen, sammelte Sagen und verfasste Theaterstücke. Der Nachlass von Nold Halder befindet sich im Staatsarchiv Aargau.
AUS EINEM ALTEN NEST. Sagen und Spukgeschichten aus Lenzburg veröffentlichte er 1923.
Drachen, Hexen, Geister
In der Dépendance Seifi des Museum Burghalde eröffnet sich den Besucher:innen eine zauberhafte Welt zu den alten Sagen und Märchen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Ein uralter Zauberer, der in den Goldspiegeln erscheint, begleitet die Anwesenden zu Drachen, Goldschätzen, Hexen, Geistern. In der Wunderkammer begegnen sich Fabulierlust und unheimliche Erkenntnisse. Künstliche Intelligenz lässt beim SAGENGENERATOR Realität und Imagination verschwimmen. Und im Sagen- und Märli-Labor dürfen sich die Kleinen mit Basteln und Rätseln verweilen. Die Besuchenden werden selbst zu Sagensammler:innen und erleben die Magie belebter Figuren aus dem Reich der Fantasie. Weitere 15 Hörstationen in und um Lenzburg ermöglichen ab April am Ort des einstigen Geschehens alte Spukgeschichten zu hören, die in Halders Buch zu finden sind. In Kombination mit weiteren Märmelistationen (Wiedereröffnung am 4. April 2024) rund um den Schlossberg sind Spiel, Spass und Geschichte(n) für die ganze Familie garantiert.