Hochwasser waren einst eine Plage in der Rheinebene am Bodensee. Die Bändigung des Stroms gelang – doch nun schwingt das Pendel zurück – die Natur erhält wieder mehr Spielraum. In Lustenau (A) zeigt eine neue Ausstellung über das Auf und Ab im Umgang mit der Natur, inklusive historischer Bahnfahrt.
ALPENRHEIN.GESCHICHTE I neue Ausstellung Verein Rhein-Schauen
Bändigung des Rheins
Ende April ist der Verein Rhein-Schauen mit seinem Museum in Lustenau (A) in die neue Saison gestartet. Nebst einer ersten Dampffahrt zur Rheinmündung mit der erhaltenen Eisenbahn, die zum Bau des Kanals eingesetzt wurde, gab es eine weitere Premiere: Der Verein hat eine neu geschaffene Ausstellung eröffnet. «Alpenrhein.Geschichte» stellt dar, wie der Mensch den Rhein bändigte.Das inhaltliche Herzstück bilden die Regulierungsprojekte, die in drei Staatsverträgen in den Jahren 1892, 1924 und 1954 zwischen Österreich und der Schweiz vereinbart wurden. Die Ausstellung zeichnet den langen Weg dieser Korrektionen nach. Mit der Umsetzung der Projekte war die Arbeit am Alpenrhein aber keineswegs beendet, wie die vielfältigen Massnahmen belegen. So wurden die Binnengewässer korrigiert, Wildbäche im Einzugsgebiet verbaut, der Seegrund vermessen, das Geschieberegime untersucht.
Korsett wird gelockert
Seit geraumer Zeit wird das einst fest gefügte Korsett des Alpenrheins stellenweise wieder gelockert – ein ständiger Balanceakt zwischen den Bedürfnissen der Natur und der Menschen, die im Rheintal leben.
Eine zentrale Rolle nehmen Persönlichkeiten ein, die in der neuen Präsentation die Geschichte des Alpenrheins und der Regulierung erzählen. Die Ausstellung wird neu in einer fliessenden Architektur präsentiert, die vielfältige Bezüge zwischen den Exponaten herstellt.