Zwei Bücher in einem: Autor Karl Rühmann gelingt mit seinem vieren Roman «Matija Katun und seine Söhne» ein spritziges Verwirrspiel um einen erfolgreichen und gefeierten Roman – mit einem überraschenden Schluss. Mit viel Humor zeigt er, wie die Buchbranche funktioniert und was es mit den Träumen von Autor:innen auf sich hat.
Matija Katun und seine Söhne
- Publiziert am 26. Mai 2025
Karl Rühmanns neuer Geniestreich über eine ausgestorbene Sprache und einen Autor, der sich mehr als nur einer vergessenen Geschichte annimmt.
Karl Rühmann wurde 1959 in Jugoslawien geboren und wuchs dort auf. Er studierte Germanistik, Hispanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft in Zagreb und Münster und war Sprachlehrer und Verlagslektor. Heute lebt er in Zürich als Literaturübersetzer und Autor von Romanen, Hörspielen und zahlreichen, international erfolgreichen Kinderbüchern. Sein Roman «Der Held» war nominiert für den Schweizer Buchpreis 2020. Für seinen ersten Roman «Glasmurmeln, ziegelrot» wurde Karl Rühmann 2015 mit dem Werkjahr der Stadt Zürich ausgezeichnet. Weitere Publikationen: «Der alte Wolf» (2019), «Eine wundersame Reise» (2018), «Komm mit zum Fluss» (2017), «Leseglück» (2015), «Wer bist denn du?» (2010) u. a.
Über das Buch
Er ist eine literarische Sensation und die deutschsprachigen Medien überschlagen sich vor Begeisterung: ein Roman in einer nahezu vergessenen Sprache, dem Istrorumänisch, übersetzt vom Zürcher Gymnasiallehrer Ingmar Saidl. Doch nur der verkannte Schriftsteller Saidl und wenige Eingeweihte wissen, dass der Text nicht von einem unbekannten istrischen Autor stammt. Frustriert von den Dutzenden Verlagsabsagen für seine Manuskripte war Saidl zwei Jahre zuvor nach Istrien in den Urlaub gefahren und dort auf Nada und im Dorf Žejane nicht nur auf die vom Aussterben bedrohte Sprache gestossen, sondern auch auf den Schnapsbrenner Pepo. Dieser erzählt ihm eine alte Geschichte, die er mehrfach von seinem Grossvater gehört hatte. Die Sage von einem Bauern und seinen drei Söhnen, von Betrug, Ehre und Erbe geht Saidl nicht mehr aus dem Kopf. Er wittert in der Geschichte die Chance, den erhofften schriftstellerischen Erfolg als angeblicher Übersetzer zu erreichen. Er baut die kurze Sage zu einem Roman aus. Der Plan geht auf, aber zu welchem Preis?!
(Textgrundlage: rüffer & rub)