Rapperswil-Jona kriegt Farbe: Mit Unterstützung der Stadt hat der Zeughausgarten vor gut einem Jahr den Projektwettbewerb «Kunst am Lift» ausgelobt. Aus rund 50 Einsendungen wurde in einem zweistufigen Verfahren der Sieger gekürt. Gewonnen hat der Künstler Linus von Moos / Rips1. Sein Entwurf wurde aus sieben eingereichten Projektvorschlägen ausgewählt. Das Kunstwerk wird nun im August 2021 realisiert und kann anlässlich des Sommerfestes auf dem Zeughausareal erstmals bestaunt werden.
Zeughausgarten | Kunst am Lift
- Publiziert am 27. Juli 2021
Der Schweizer Künstler Linus von Moos wurde 1986 in Sarnen geboren. Während die Ausbildung zum Dekorationsgestalter ihm verschiedenste Materialien und Techniken näherbrachte, verfeinerte das anschliessende Praktikum und die Arbeit als Grafiker und Illustrator sein Kompositionsverständnis. Nach einer längeren Nordamerikareise entschied sich von Moos schliesslich dazu, vollumfänglich als freischaffender Künstler und Illustrator tätig zu sein. Seine frühe Affinität zur Graffitikunst beeinflusst viele seiner Werke spürbar. Klar gezogene Linien trennen satte Farbflächen voneinander ab. Die harte Liniensprache stammt auch tatsächlich von harten Pinseln, denn von Moos malt am liebsten mit alten, gebrauchten Pinseln, welche eine Strichführung erlauben, die einzigartig ist. Ein wiederkehrendes Motiv in von Moos Arbeiten ist, die Grazie der Natur in all ihrer Schönheit und Vielfalt. Muster, Farben und Formen wiederholen sich, erschaffen zusammen ein Ganzes und sind zugleich einzeln eine Welt für sich. Ein Makro- und Mikrokosmos, in welchem es laufend etwas Neues zu entdecken gibt.
Ein Garten in der Mitte
Das Zeughausareal Rapperswil-Jona befindet sich zwischen den Bahnhöfen Rapperswil und Jona und ist mit dem Zusammenschluss der zwei Gemeinden geografisch zur Zentrumsmitte der Stadt geworden. Seit einigen Jahren entwickelt sich das Areal zu einem langfristigen Kreativmittelpunkt auf Basis der städtischen Vision für das Zeughausareal. Der Verein Zeughausgarten verwandelt den Platz seit 2019 zu einem modularen Stadtgarten. Ziel des Vereins ist neben der Begrünung auch die Vision eines lebendigen, kreativen Kulturareals. Dafür schrieb der Verein als Auftraggeber, vertreten durch Kevin Mikes und Flora Frommelt, den Projektwettbewerb «Kunst am Lift» aus. Unterstützt und finanziert wird das Projekt durch die Stadt Rapperswil-Jona. Somit wird die Wand als eine der ersten freigegebenen Flächen im innerstädtischen Raum von Rapperswil-Jona mit legaler Street Art bespielt.
Florale Wandgestaltung
Gewinner des Kunstwettbewerbs ist der in Luzern lebende Linus von Moos / Rips1. Mit seiner Wandgestaltung zieht er den Zeughausgarten optisch weiter. Von weitem ist auf dem Liftschacht ein Blumentopf zu erkennen. Aus der Nähe betrachtet eröffnet sich in dem Bild ein ganzes Universum, eine neue Welt, in der es immer mehr Details zu entdecken gilt. Linus von Moos vergleicht das Areal mit einer Zimmerpflanze, welche Leben in einen Raum bringt. Hier ist die ideale Umgebung, um Ideen und Träume wachsen zu lassen. Aus einem kleinen Samen entsteht eine wundervolle Blüte. Wie auch in der Natur wächst hier auf dem Areal vieles nebeneinander – jeder Mieter hat seine eigenen Anforderungen und wird schlussendlich aber zu einem Gesamtwerk.
Über den Zeughausgarten
Der Verein Zeughausgarten schafft auf dem Zeughausareal Rapperswil-Jona eine kreative Wohlfühloase mitten in der Stadt. Rund 700m2 Asphaltfläche werden mit Blumen, Bäumen, Gemüse, Kunst, Farbe, Licht, Bienenhotels und Sitzgelegenheiten bespielt. Entstanden ist ein lebendiger Ort des interdisziplinären Austauschs und der gegenseitigen Inspiration. Hier trifft man sich zum Hegen und Pflegen, zum Weitergeben und Staunen. Hier ist Platz für kulturelle Anlässe, Firmenausflüge, Ausstellungen, Pop-Up-Galerien, Veranstaltungen, Konzerte, Theater, Feste und Lesungen. Als Non-Profit-Organisation wird der Verein Zeughausgarten durch Sponsorenbeiträge, der Stadt Rapperswil-Jona und Eigeninitiative der Vereinsmitglieder getragen.