Die Grafische Sammlung des Kunsthaus Zürich ist eine wahre Schatzkammer: Viele der lichtempfindlichen Blätter treten nur für kurze Zeit ins Rampenlicht, bevor sie in lichtgeschützte Depots zurückkehren. Einige besonders sehenswerte Exponate sind jetzt in der Ausstellung «DRUCK GEMACHT! MEISTERWERKE AUF PAPIER VON ALBRECHT DÜRER BIS DIETER ROTH» zu sehen.
Von Dürer bis Roth
- Publiziert am 30. Oktober 2025
Rund 80 Werke auf Papier sind im Kabinett des Kunsthaus Zürich zu sehen, kuratiert von Jonas Beyer. Ein reich bebilderter Katalog ergänzt die Ausstellung und knüpft an den Band «Meisterzeichnungen. 100 Jahre Grafische Sammlung im Kunsthaus Zürich» an – nun erweitert um das Spektrum der Druckgrafik. Der Katalog ist im Kunsthaus-Shop für 44 Franken erhältlich. Die Ausstellung wird unterstützt von der Truus und Gerrit van Riemsdijk Stiftung, der Dr. Georg und Josi Guggenheim-Stiftung und der Heinrich und Rose-Marie Landolt Stiftung.
Meisterwerke von Dürer bis Goya, von Kollwitz bis Chuck Close
Zehn Jahre nach der Ausstellung «Meisterzeichnungen» im Jubiläumsjahr 2015 rückt das Kunsthaus nun die Druckgrafik in den Fokus. Die Ausstellung räumt mit Missverständnissen auf: Druckgrafik ist ein eigenständiges, genuines künstlerisches Ausdrucksmittel, weit mehr als nur Vervielfältigung. Das Zusammenspiel von Druckfarbe, Linie, Fläche, Hell und Dunkel schafft einzigartige Werke. Die Sammlung des Kunsthaus Zürich vereint bedeutende Vertreter älterer Kunst, von Albrecht Dürer über Rembrandt van Rijn bis Francisco de Goya. Virtuose Radierungen und Holzschnitte demonstrieren technische Meisterschaft und Motivvielfalt. Die Präsentation ist nach Techniken statt streng chronologisch gruppiert. Dies veranschaulicht, wie dieselbe Technik über Jahrhunderte hinweg unterschiedliche Ausdrucksformen hervorbrachte und neue technische Möglichkeiten Künstler:innen inspirierten. In der Moderne entfaltet die Druckgrafik ihre volle Bandbreite, etwa in Werken von Käthe Kollwitz, Mary Cassatt oder Dieter Roth. Künstler:innen experimentieren mit vielfältigen Techniken, Druckzuständen und Formaten. Ein Beispiel für das Spiel mit dem Format ist Chuck Closes monumentales Selbstporträt. Dennoch verzichtet die Ausstellung bewusst auf eine Grössenhierarchie, da der Reiz einer Druckgrafik oft in den kleinsten Details liegt.

