Das Schaulager in Basel betritt für einmal andere Wege und zeigt in einer grandiosen Ausstellung prominente “Gäste” aus dem Kunstmuseum Basel, zusammen mit Leihgaben und Werken aus der Sammlung.
Schaulager | Holbein bis Tillmans
Das Schaulager in Basel betritt für einmal andere Wege und zeigt in einer grandiosen Ausstellung prominente “Gäste” aus dem Kunstmuseum Basel, zusammen mit Leihgaben und Werken aus der Sammlung.
In der diesjährigen Ausstellung „Holbein bis Tilmans“ treffen im Schaulager gegen 200 Gemälde und Skulpturen aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel, die zwischen 1500 und heute entstanden sind, aufeinander. Zu ihnen gesellen sich einige Werke aus Privatbesitz und dreissig Werke aus der Sammlung der mit dem Museum verbundenen Emanuel Hoffmann-Stiftung. Mit der Ausstellung betritt das Schaulager, das sich bisher ausschliesslich zeitgenössischer Kunst gewidmet hat, für einmal andere Wege.
Äusserer Anlass für das ungewöhnliche Projekt ist die grosse Van Gogh-Ausstellung im Kunstmuseum, die es notwendig machte, dass Teile der dortigen Sammlung ausgelagert werden mussten. Als Antwort auf diese Situation kam vom Schaulager der Vorschlag, diese
Werke aufzunehmen, jedoch nicht zu lagern, sondern sie zusammen mit weiteren Werken in einer Ausstellung zu präsentieren. Das Kunstmuseum ist auf diesen Vorschlag eingegangen und hat damit zum ersten Mal in seiner langen Geschichte und wohl auch zum letzten Mal eine derart grosse Zahl von bedeutenden Leihgaben bewilligt.
Darunter befinden sich lange nicht gesehene Werke aus dem Depot ebenso wie vertraute Meisterwerke von Cranach bis Holbein, von Arnold Böcklin bis Ferdinand Hodler, von Edgar Degas über Paul Cézanne bis zu Giacometti und von Andy Warhol über Joseph Beuys und Bruce Nauman bis zu Jeff Wall und Wolfgang Tillmans. Sie alle haben auf Zeit ihre gewohnte Umgebung verlassen und sich im Schaulager eingefunden.
Das Konzept der Ausstellung baut darauf auf, die Bilder – seien sie zeitgenössisch oder historisch – bewusst mit Augen von heute anzuschauen. Aus dieser Perspektive entstehen überraschende und unerwartete Beziehungen zwischen Werken, die sonst nicht zusammen gesehen werden. Die Bilder treten in einen Dialog zueinander und machen so sichtbar, dass gewisse Themen und Fragen immer wieder aktuell werden können.
Als Kern des spannungsvollen Bilderreigens haben sich zwei Schwerpunkte herausgebildet welche die Ausstellung gliedern: die Wahrnehmung der uns umgebenden Welt im Blick auf Personen und Dinge (ausgehend vom Porträt und vom Stillleben), und die Orientierung des Menschen in der Welt (ausgehend vom Landschaftsbild und von der stehenden Figur). Die Orte und Räume, in denen wir leben, und die Personen und Dinge, die uns umgeben, sind schon in der Neuzeit zu elementaren Schauplätzen der Reflexion und Einbildungskraft geworden. Sie sind es bis heute, immer von neuem und immer anders – das zeigt die Ausstellung „Holbein bis Tilmans“.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in der noch jungen Reihe der Schaulager-Hefte. Im Katalog sind sämtliche Werke in Farbe abgebildet, er enthält eine Einführung sowie erläuternde Kommentare zu den Stationen der Ausstellung und zu einzelnen Werken.