Das Schulhaus Büttenen besticht durch Cleverness und Eleganz. Das Konzept birgt eine optimale Raumnutzung und Flexibilität für den Unterricht. Der kleine aber feine Bau mit Eco-Label hat alles was ein Schulhaus braucht und verwöhnt Schüler und Lehrerinnen mit einer luftigen, hellen Atmosphäre.
Rohrer Sigrist | Schulhaus Büttenen
Das kleine Schulhaus inmitten des Wohnquartiers Büttenen sollte, dem Stadtrat zufolge, ersatzlos abgerissen werden. Die Kinder sollten von dem alten, in die Jahre gekommenen Gebäude in ein entfernteres Schulhaus umziehen. Die Bewohner des Büttenen-Quartiers haben sich erfolgreich gewehrt und das Parlament für einen Schulhaus-Neubau überzeugt. Somit wurde der Kredit im September 2007 bewilligt und ein Architekturwettbewerb lanciert. Das Projekt der Generalunternehmung Starck AG, in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Rohrer und Sigrist Architekten, konnte sich gegen die 18 Konkurrenzprojekte durchsetzen.
Das neue Schulhaus sollte in Holz-Elementbauweise erstellt werden und durch die architektonische Formgebung ein leichtes und attraktives Erscheinungsbild abgeben. Mit der Idee das Schulhaus nahe an die Strasse zu bauen, entstand ein grosser Pausenplatz mit viel Grünfläche. Damit der neue Baukörper auch ökologisch im Einklang mit der grünen Umgebung steht, wurde das Schulhaus nach dem Minergie-ECO Standard gebaut.
Das Gebäude besteht aus einem Untergeschoss in Massivbauweise und zwei Obergeschossen in Holzelementbauweise. Die grosszügig gestalteten, hellen Klassenräume stellten hohe Anforderungen an das statische Konzept. So galt es, die Lichtbänder in der Fassade mit möglichst wenigen, filigranen Bauteilen zu unterbrechen. Durch die Geometrie und die Anordnung der Klassenräume musste die Decke Spannweiten von 7.3 Metern, das Dach sogar 9.0 Meter überspannen. Diese grossen Spannweiten konnten mit Hohlkastendecken aus Rippen in Brettschichtholz und Beplankungen aus Dreischichtplatten und OSB Platten erreicht werden. Die hohen Kräfte der auskragenden Decke wurden mit Hohlkasten aus Kerto-Q Platten aufgenommen. Die Lasten wurden von den Deckenelementen auf Unterzüge übertragen, die zum Teil in die Hohlkastendecke integriert sind. Um die grossen Auskragungen zu konstruieren und die Kräfte auf die Pfahlfundamente zu verteilen, wurden im Dach sowie bei den Geschossdecken hohe Unterzüge aus Brettschichtholz eingefügt.
Ein weiteres Highlight sind die runden Oblichter: Durch die sehr filigrane Abstützung in nur vier Punkten scheint das Oblichtdach auf dem umlaufenden Lichtband zu schweben. Auch bezüglich Brandschutz wurde der Holzkonstruktion viel abverlangt. Alle Treppenaufgänge und die Fluchtwege wurden in Holz erstellt und mussten den hohen Anforderungen gerecht werden.