Die persönliche Geschichte von zwei Brüdern wird zum archetypischen Beispiel für nahe Beziehungen: Robert und David Steinberger schaffen zusammen mit Camille Jamet durch ihre transdisziplinäre Kollaboration ein Projekt, das alle Sinne anspricht.
Perla-Mode Zürich | Ich weiss, dass du dich liebst. Und wenn nicht: Ich liebe dich auch
- Publiziert am 15. Oktober 2014
Ein Projekt, das alle Sinne anspricht
Die Ausstellung erzählt von der Evolution einer Geschwisterbeziehung. Die persönliche Geschichte von zwei Brüdern wird zum archetypischen Beispiel von nahen Beziehungen – deren Herausforderungen, deren Freuden und deren Wichtigkeit. Robert Steinberger und Camille Jamet vom jungen Künstler- und Kuratorenteam FRICTION schaffen gemeinsam mit David Steinberger (Filmemacher aus Berlin) durch ihre transdisziplinäre Kollaboration ein Projekt, das alle Sinne anspricht und das sich der Festschreibung der Künste in Gattungen widersetzt. Der Gast betritt eine begehbare Video- und Soundinstallation und wird dabei von Robert durch die Ausstellung begleitet. Durch intime Gesten stellt er eine Verbindung zwischen Gast und Video, zwischen Damals und Jetzt her.
Eine der letzten Perla-Ausstellungen
Da mit einem Abriss des Hauses Ende Januar 2015 gerechnet wird, handelt es sich um eine der letzten Ausstellungen im renommierten Off-Space Perla-Mode. Die Installation geht auf die Räumlichkeiten des Perla-Mode ein: Das ehemalige Textilgeschäft, das seit fast acht Jahren als Zwischennutzung mit Kunst, Theater, Musik etc. bespielt wird, trägt viele Spuren seiner verschiedenen Nutzungen. Die Risse, Unebenheiten und (Ge)Schichten an den Wänden spiegeln die Risse, Unebenheiten und (Ge)Schichten der Geschwisterbeziehung wieder.
Am Anfang stand die reale Reise
Das Projekt entspringt einer gemeinsamen Reise der Brüder David und Robert Steinberger auf dem historischen Highway 1 entlang der kalifornischen Küste im Januar 2011. Was als eine normale Reise beginnt, entwickelt sich schnell in eine andere Richtung. Nebst bildgewaltiger Natur sind die Brüder mit sich selber und vor allem miteinander konfrontiert. Konflikte die seit Jahren schlummern bahnen sich ihren Weg und gipfeln in einer beunruhigenden Auseinandersetzung. Immer war eine Kamera dabei. Die Grenze zwischen Realität und Fiktion wird immer wieder neu ausgelotet durch den Einschluss von inszenierten oder zumindest provozierten Aufnahmen. Um die Wurzeln der Beziehung und des Konflikts aufzuzeigen, hat David zusätzlich Hi8-Videomaterial aus dem Familienarchiv der Brüder zur Verwendung in der Installation digitalisiert.